ANCIENT - Night Visit
Mehr über Ancient
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 01.06.2004
- Envision the Beast
- Rape The Children Of Abel
- Horroble
- Night Visit
- Lychantrophy
- Night Of The Stygian Souls
- Fuel The Flames
- The Truth Unveiled
- The Arctic Mirage (Bonus)
- Out In The Haunted Woods (Bonus)
ANCIENT trümmern ja schon seit geraumer Zeit durch den Underground und können sich schon als alte Hasen in einem Genre bezeichnen, das Licht hasst wie der Igel die Autobahn. Bislang blieb den Mannen um Aphazel der flächendeckende Durchbruch verwehrt, obwohl die satanische Mucke objektiv betrachtet den Großen der Szene qualitativ in nichts nachsteht.
"Night Visit" schimpft sich der neue Wutausbruch des Vierers, der weit facettenreicher als die letzten Outputs daherkommt. Das Tempo ist sehr variabel, die Songs sind weitaus breakdurchsetzter, was die schwarzmetallische Chose um einiges interessanter gestaltet. Man merkt, dass ANCIENT darauf bedacht sind, nicht mehr zu kleckern, sondern zu klotzen.
Die rasante, eröffnende Abrissbirne 'Envision The Beast' schraubt einem nach einem killenden Schlagzeugbreak gleich fies die Glotzpickel aus der Gurke. Ohne Umschweife immer feste drauf. Die Mischung aus SATYRICON und DIMMU BORGIR zieht, auch wenn man die symphonischen Elemente der norwegischen Black-Metal-Helden hier vergebens sucht. Richtig abwechslungsreich geht es zur Sache, was nicht unbedingt immer ein Merkmal in der musikalischen Geschichte der Band war. 'Rape The Children Of Abel' beginnt hypnotisch und steigert sich in einen Midtempobrecher. Die doppelte Bassdrum negiert die Bodenhaftung jederzeit und treibt den Song durch ein ungewohnt gradliniges Soundgeflecht.
Eine richtige Stampfsau stellt 'Horroble' dar, das wirklich gemein durchs Unterholz wuselt und dreckig Waden beißt. Starke Nummer mit cleanen, psychotischen backings. Der Titeltrack ist episch angehaucht und vereint schwarze Theatralik der Marke CRADLE OF FILTH mit düsterer Dynamik der Sorte SATYRICON. Heraus kommt ein apokalyptischer Bastard, der live wunderbar zum Austicken animieren dürfte. Fett!
'Lychantrophy' latscht wieder mordsmäßig die Pedale durch, wobei sich die Breaks in schöner Regelmäßigkeit die Klinke in die Hand geben. Das folgende 'Night Of The Stygian Souls' setzt auf Atmosphäre und beschwört deren eine sehr dichte und bösartige herauf. Auch hier bleibt die Sache jedoch jederzeit melodisch und lässt die killende Hookline nie aus den Fängen. 'Fuel The Flames' hört man deutlich die Vorliebe der Mitglieder für klassische Metalbands an. Straight durchgepumpte Riffs und schneidige Drums dominieren das Szenario bis zum Mittelteil, der sich in einem dezenten Blastgewitter verliert.
'The Truth Unvailed' stellt noch einmal die hypnotische, musikalischen Dichte der Blackies heraus und wabert mit fetten Keyboardflächen und breiten Gitarren über den Friedhof. Sauberer Abschluss, und da auch die atmosphärischen Bonustracks 'The Arctic Mirage' und 'Out In The Haunted Woods' qualitativ nicht abfallen und die Produktion sehr scharf und organisch ausgefallen ist, kann man "Night Visit" jedem Dunkelheimer empfehlen.
Wer bisher Bedenken hatte, ANCIENT eine faire Chance zu geben, sollte dieses Mal genauer zuhören. Es lohnt sich, da sich die Truppe nun nicht mehr schwächer gibt als ihre übermächtigen Vorbilder.
Anspieltipps: Rape The Children Of Abel, Horroble, Night Of The Stygian Souls, Fuel The Flames, The Truth Unveiled
- Redakteur:
- Alex Straka