ANCIENT DOOM, THE - In Hoc Signo Vinces
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2021
Mehr über Ancient Doom, The
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rafchild Records
- Release:
- 06.08.2021
- Negacion A Lo Eterno
- Divino Designio
- Senal Del Fuego
- The Ancient Doom
- Urbe Solar
Chilenischer Doom Metal ohne Felipe Kutzbach
Bei Doom Metal aus Chile denkt man bislang natürlich vorrangig an PROCESSION und CAPILLA ARDIENTE, die beiden Bands von Felipe Plaza Kutzbach. Dieser ist aber bekanntermaßen mittlerweile nach Schweden ausgewandert und beglückt uns auch von dort aus mit seinen beiden Bands. Gerade PROCESSION hat mit "The Cult Of Disease" und "Destroyers Of The Faith" echte Untergrund-Klassiker veröffentlicht. Wenn Rafchild Records nun THE ANCIENT DOOM aus Santiago de Chile präsentiert, dann gibt es also durchaus berechtigte Hoffnung, hier ein weiteres Kleinod zu finden.
Und stilistisch ist das 2019 gegründete Quintett auch ziemlich nah am Sound von den beiden chilenischen Vorreitern, was natürlich gleichzeitig Bands wie BLACK SABBATH, CANDLEMASS, eine Prise SOLSTICE und SAINT VITUS ins Spiel bringt. Doch mit dem spanischen Gesang behält man zumindest ein Alleinstellungsmerkmal, was in der heutigen Veröffentlichungsflut immer eine gute Idee ist. Es rifft hier also meist schwer, man möchte gar träge sagen, aber immer wieder mal wird das Tempo auch (leicht) angezogen, wie beispielsweise im Opener 'Negacion A Lo Eterno' oder 'Senal Del Fuego'. Das lockert die Chose angenehm auf, so dass die fünf überlangen Songs der Langeweile leicht entkommen.
Eigentlich ist das einzige Problem an der Musik, dass ich sie im August höre und tatsächlich läuft mir Doom im Sommer immer etwas weniger gut rein. Es ist eben doch Herbst- und Wintermusik. Es könnte aber auch an dem recht in den Hintergrund gemischten Gesang von Alfredo Perez liegen. Klar, man kaschiert so etwa mögliche Schwächen, aber ich mag es doch mehr, wenn der Gesang kraftvoll und vordergründig ist, wie beispielsweise bei SORCERER. Andererseits erzeugt das so eine beinahe beschwörende Stimmung, die etwas nativ-indogenes hat. Von daher kann das durchaus auch bewusst als Stilmittel eingesetzt worden sein.
Wer diesen Punkt nun nicht als Schwäche sondern als Besonderheit sieht, darf sicher auch einen halben oder ganzen Punkt auf meine Note aufaddieren. So oder so steht fest, dass THE ANCIENT DOOM ein hoffnungsvoller Neuling im epischen Doom Metal ist und sich zumindest in der Kategorie "Artwork des Jahres" Hoffnungen auf Nominierungen machen darf.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk