ANCIIENTS - Voice Of The Void
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2016
Mehr über Anciients
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 14.10.2016
- Following The Voice
- Buried In Sand
- Worshipper
- Pentacle
- Descending
- Ibex Eye
- My Home, My Gallows
- Serpents
- Incantations
Phänomenale Entwicklung!
Hach, ist das schön! Wer auf der Suche nach richtig tollem Prog Metal mit starker MASTODON- und leichter OPETH-Schlagseite ist, in den man eintauchen und die Zeit vergessen kann, ist mit "Voice Of The Void" bestens bedient. Denn was ANCIIENTS hier vollbracht hat, ist einfach grandios. Die Songs sind so spannend und vereinnahmend geschrieben, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Vielleicht fange ich mit dem letzten Album "Heart Of Oak" (2013) an, das bei mir nicht ganz so gut weggekommen ist, da es viel zu viel und viel zu zäh war. Auch auf dem aktuellen Album "Voice Of The Void" passiert sehr viel, doch die vier Herren aus Kanada haben es diesmal geschafft, dass die Qualität nicht darunter leider muss.
So wird munter mit Dynamiken gespielt und wenn nicht beim ersten, dann beim zweiten oder dritten Durchlauf sind starke Hooklines zu vermerken, die wie der nötige Anker in der Sturmflut sind, damit man nicht abdriftet, wie es eben auf "Heart Of Oak" noch der Fall war. Der Spielwitz dabei ist enorm, jede Rotation schenkt dem Hörer ein neues Ohrenmerk. Schon der Opener 'Following The Voice' drückt mit seinen treibenden Rhythmen ordentlich nach vorn. Bereits hier fällt auf, dass ANCIIENTS einem Fehler, den viele Prog-Bands begehen, nicht verfallen: Denn sie arrangieren fließende Übergänge zwischen den verschiedenen Stimmungen und Tempi. So wirkt jeder Song wie aus einem Guss. Besonders schön ist das in 'Buried In Sand' zu hören, wo im Mittelteil ein längerer, atmosphärischer Part gekonnt ein- und ausgeläutet wird. 'Ibex Eye' baut sich hingegen erstmal über drei Minuten instrumental auf, bevor der Gesang einsetzt und eine Richtung klar wird - und jede Note hat ihren Platz! Bemerkenswert ist auch, dass "Voice Of The Void" das hohe Songwriting-Niveau scheinbar mühelos auf gesamter Länge zu halten vermag. Dass nach den ersten drei Songs schon knapp eine halbe Stunde vergangen sein soll, kann ich gar nicht glauben.
Ebenfalls zum Konzept gehören sich abwechselnde Klargesänge und derbe Death-Growls, über die Güte deren Einsatzes ich mir noch nicht ganz schlüssig bin, so wirken sie manchmal etwas willkürlich eingesetzt. Lyrisch wird viel mit Metaphern gearbeitet, was hervorragend zur Musik passt, die auch nicht genau einzuordnen ist.
"Voice Of The Void" gehört definitiv auf alle Prog-Best-Of-Listen 2016, denn hier wird großartige Musik leidenschaftlich zelebriert!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke