ANCST - Moloch
Mehr über Ancst
- Genre:
- Black Metal / Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Halo Of Flies
- Release:
- 15.04.2016
- Moloch
- Behold Thy Servants
- The Skies Of Our Infrancy
- In Decline
- Strife
- Devouring Glass
- Turning Point
- Human Hive
- No More Words
- Lys
Black Metalcore? Öfter mal was Neues...
Auch wenn ANCST schon eine ganze Zeit in der hiesigen Szene aktiv ist, hat die Band ihr Underground-Dasein in den vergangenen Jahren nie überwinden können. Verwunderlich ist dies vor allem vor dem Hintergrund, dass der musikalische Ansatz der Berliner nicht nur enorm erfrischend, sondern in letzter Konsequenz auch absolut intensiv ist. Denn die Mischung aus brutalem Hardcore und schwarzmetallischen Melodien ist sicherlich nicht der übliche Programmpunkt im extremen Business...
Auf "Moloch" beweist die Band nun einmal mehr, wie gut diese unkonventionelle, aber doch sehr harmonische Mischung funktioniert. ANCST gibt sich radikal und alles vernichtend, zieht das Tempo schon zu Beginn mächtig an, beackert die räudigen Ergüsse aber auch auf melodischem Terrain mit überzeugenden Argumenten. Die Hooklines sind von einer überproportionierten Aggression gezeichnet, treffen aber vermutlich genau deshalb ins Schwarze, weil Brutalität bei ANCST ein wesentlicher Faktor ist, der sich alsbald bezahlt macht. Nummern wie 'The Skies Of Our Infancy' und 'Behold Thy Servants' setzen auf die Speed-Kante und kombinieren den harschen Output mit ausgezeichneten Harmonien, während sich der Vokalist die Seele aus dem Leib schreit und keift. Parallelen zu HEAVEN SHALL BURN sind dabei sicherlich kein Zufall, allerdings ist die schwarze Färbung auf "Moloch" ein Novum, das so konsequent noch nie in diesem Bereich Einzug gehalten hat - und prompt begeistert.
Umgekehrt wird es sicherlich Nörgler geben, die dem Ganzen eine gewisse Berechnung unterstellen, denn unterm Strich sind einzelne Elemente bei ANCST zwar neu, das Grundgerüst aber mehrfach erfolgreich erprobt. "Moloch" gibt den zweiflern aber die passende Antwort, rauscht mit massivem Energieeinsatz durch die Ohren und hinterlässt dort viele prägnante Spuren. Zumindest im Deathcore/Metalcore-Bereich hat es in den letzten Monaten keine Band gegeben, die Melodien und Brutalität so passend kombiniert hat - und das ist nur einer der vielen Gründen, diese Platte dringend in die engere Auswahl für den nächsten Einkauf zu setzen!
Anspieltipps: Behold Thy Servants, Strife, Turning Point, Human Hive
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes