ANDERSSON, RICHARD - The Ultimate Andersson Collection
Mehr über Andersson, Richard
- Genre:
- Symphonic / Melodic Metal
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 26.09.2005
- Time Requiem
- Confusicus
- Attar Of Roses
- Black Moon Rising
- Above And Beyond
- Emposium
- Golden Sea
- The Rapture Fo Canaan
- Visions Of New Dawn
- Voodoo Treasure
Nicht wenige Bands, die erst nach vielen Alben ihren wahren Durchbruch hinter sich haben, wünschen sich, ältere Songs, die eventuell aus Kosten-, Zeitgründen beziehungsweise mangelnder Erfahrung und / oder Können nicht geglückt sind, neu aufzunehmen, um ihr wahres Potenzial herauskristallisieren zu lassen. Genau dieses Vorhaben hat RICHARD ANDERSSON hinter sich, der in den letzten Jahren ja mit einer ganzen Latte von Projekten einiges veröffentlicht hat. So nahm sich der Keyboard-Freak die Zeit, Songs aus seinem kompletten Backkatalog (MAJESTIC, TIME REQUIEM und SPACE ODYSSEY) mit Gastmusikern wie Jens Johansson (STRATOVARIUS) neu zu arrangieren und auf "The Ultimate Andersson Collection" nochmals zu veröffentlichen.
Dabei kommen alle Fans oben genannter Projekte voll auf ihre Kosten, denn schon alleine die Produktion ist zum Großteil meilenweit von den ersten Aufnahmen (positiv) entfernt. Über die Songauswahl lässt sich sicherlich streiten, nicht aber über die Gesangsleistung von Göran Edman (Ex-MALMSTEEN), welche sich nochmal ganz deutlich von den Originalen abhebt. Nur das ewige Gedudel hat sich natürlich nicht geändert, was über die komplette Spielzeit durchaus mal zu nervig sein kann. Beeindruckend ist die Spielweise ja, und wer Anderssons Bands schon immer mochte (beziehungsweise Malmsteen was abgewinnen kann), ist hier an der richtigen Stelle.
Da wir es hier mit einer Zusammenstellung zu tun haben, könnte man auch ganz schnell auf die Idee kommen, dieses Album sei in Wahrheit keines und verlöre den roten Faden. In diesem Fall zeigt sich aber die Songwriting-Gleichheit der drei Projekte, denn ich könnte mir vorstellen, dass ohne Info eine Abgrenzung der drei Bands nicht möglich wäre, sofern man die Originale nicht kennt.
Sicherlich gibt es die eine Seite, die behauptet, Geschichte sei Geschichte und ließe sich nicht verändern. Allerdings ist es RICHARD ANDERSSON gelungen, ältere Songs nochmal deutlich aufzuwerten und somit auch ein kleines Best-of zu erschaffen, das insbesondere für Nichtkenner seiner bisherigen Projekte Pflicht ist, sofern man auf symphonische, aberwitzig schnelle, skandinavische Melodic-Mucke abfährt. Recht viel mehr kann man zur selbsternannten ultimativen Kollektion nicht mehr sagen, denn als aufmerksamer Metalfan ist man bereits bestens über den blonden Schweden informiert und kennt seine Songwriting-Stärke. Da die Randbedingungen nochmal eindeutig nach oben geschraubt worden sind und viele Songs bekanntermaßen erst nach mehreren Monaten wirklich beurteilt werden können, aber vor allem das Ergebnis technisch nahezu Perfektion erreicht, ist diese halbe Best-of-, halbe Re-Release-Scheibe ein Muss für Fans der Gattung.
- Redakteur:
- Christian Hubert