ANGBAND - Rising From Apadana
Mehr über Angband
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Pure Steel Records / Twilight
- Release:
- 29.08.2008
- Incarnation Of Truth
- Lighter Days
- The Eyes
- Flaming Sight
- Before The End Of Time
- Look Into The Abyss
- The King's Command
Iranischer Metal - ja auch das gibt's
Die drei Musiker von ANGBAND dürfen sich wohl schon jetzt den Titel der krassesten Exoten des gesamtes Jahres ans Revers heften. Das Trio stammt nämlich aus der iranischen Hauptstadt Teheran, also aus einer Gegend, in der die härteren Sounds kaum verpönter sein könnten, und in der die Toleranzschwelle dem Rockbusiness gegenüber so hoch ist wie das Death Valley.
Nach insgesamt vier Jahren Undergrounddasein veröffentlicht die Band nun via Pure Steel Records ihr Debütalbum "Rising From Apadana", das musikalisch ganz klar auf die traditionellere ICED EARTH-Schiene abzielt, darüber hinaus in Sachen Gesang und Riffing kaum näher an das Traumduo Schaffer/Barlow angelehnt sein könnte und wohl auch dann vertretbar gewesen wäre, hätten die Originale nicht vor einigen Monaten ihre erneute Kollaboration international verkündet. Die Iraner scheint's aber spürbar wenig zu interessieren: Pflichtbewusst eifert man den US-Metal-Urgesteinen nach, zitiert so manches "The Dark Saga"-Arrangement und konstruiert unterdessen auch nicht selten einige progressive Einschübe.
Handwerklich sicherlich solide, gelingt es ANGBAND allerdings kaum, die Vorzüge des Exoten-Status' in irgendeiner Form durchzusetzen. Zumindest die Entwicklung einer kompositorischen, musikalischen Identität gelingt auf "Rise From Apadana" in den wenigsten Momenten. Und da die Performance, insbesondere der kraftlosere, heulige Gesang, ebenfalls nicht immer höchsten Ansprüchen genügt, muss man sich damit zufriedengeben, als Light-Variante des ICED EARTH-Sounds abgestemepelt zu werden.
Als Referenz ist dies bestimmt nicht verkehrt und generell betrachtet sind die Songs auf dem ANGBAND-Erstling ja auch nicht die schlechtesten. Aber wer mit derart revolutionären Grundzügen ausgestattet ist und sich dann damit begnügt, in Fremdzitaten zu verschwimmen, darf sich eben auch nicht wundern, wenn die Kritik schärfer als erwartet ausfällt.
Anspieltipps: The Eyes, Before The End Of Time
- Redakteur:
- Björn Backes