MEAT LOAF - Bat Out Of Hell
Mehr über Meat Loaf
- Genre:
- Rock
- Bat Out of Hell
- You Took The Words Right Out of My Mouth
- Heaven Can Wait
- All Revved Up With No Place To Go
- Two Out of Three Ain´t Bad
- Paradise By The Dashboard Light
- For Crying Out Loud
Mit "Bat Out Of Hell" ist dem Gespann MEAT LOAF/Jim Steinman ein großer Wurf gelungen. "Bat Out Of Hell" ist ein so vielschichtiges, bombastisches Rockalbum mit eingängigen Refrains und abwechslungsreichen Songstrukturen geworden, dass es auch heute noch ein Referenzwerk für Bombastrocker ist.
Die weiblichen Vocals, welche die Gesangslinien z.B. bei 'Paradise By The Dashboard Light' abwechslungsreicher und interessanter gestalten, wurden von Ellen Foley eingesungen.
Los geht es gleich mit einem pianolastigen flotten Rock'n'Roll-Intro, das sich dann in dem etwas langsameren Vorspiel zu 'Bat Out Of Hell' auflöst. Nach knapp zwei Minuten erlöst einen die Stimme vom Fleischklops von der Spannung und der Song beginnt. Emotionsgeladen und einfühlsam singt MEAT LOAF die erste Strophe. Eine kurze Steigerung und schon landet man in dem flotterem Refrain. So oder so ähnlich zieht sich das Songwriting durch diesen Song. Auf langsame Parts folgt eine Steigerung, auf schnelle Parts folgt wieder etwas Langsames. Fast wäre ich versucht, das Songwriting durch die vielen Breaks und Geschwindigkeitswechsel als progressiv zu bezeichnen, aber das wäre des Guten wohl doch zu viel. Auf jeden Fall wird einem nicht langweilig. Man lebt förmlich mit dem Tempo des Songs und der emotionalen Stimme MEAT LOAFs mit. Nach fast zehn Minuten ist der Opener und Titelsong zu Ende und man ist förmlich versucht, den Song sofort ein weiteres Mal anzuhören, um die einzelnen Passagen besser genießen zu können.
'You Took The Words Right Out Of My Mouth' beginnt mit einem längerem Zwiegespräch, bei dem MEAT LOAF außer dem Wort "Yes" nichts von sich verlauten lässt. Der Song ist etwas langsamer gehalten als der Opener und hat auch nicht so viele Geschwindigkeitswechsel. Aber auch hier versteht es Jim Steinman, dem Songwriting Bombast zu verleihen. Auch die Steigerungen, die einem schon bei 'Bat Out Of Hell' so gut ins Ohr gingen, finden sich hier wieder.
'Heaven Can Wait' ist dann die Schmalzballade auf dem Opus. Langsam, getragen und emotional treibt es einem fast die Tränen in die Augen, wenn man die Musik auf sich wirken lässt.
'All Revved Up With No Place To Go' hat eine für den Rock eher ungewöhnlich starke Einbindung des Saxophons vorgesehen. So ist es das dominierende Instrument, während Gitarre und Piano nur unterstützend tätig werden. Der Song an sich rockt von vorne bis hinten, was wiederum an der erneut veränderten Art des Gesangs von MEAT LOAF liegt. Er hat sich hier für eine etwas rauhere, rockigere Stimme entschieden.
Nach dem recht flotten Stück wird die Geschwindigkeit wieder heruntergefahren und 'Two Out Of Three Ain't Bad' lässt den Schmalz aus den Boxen triefen.
'Paradise By The Dashboard Light' ist ein achteinhalb-minütiger Rock'n'Roll-Song, der ohne Ende groovt. Doch nicht nur Rock'n'Roll, sondern auch Funkeinflüsse lassen sich beim Durchhören feststellen. Ellen Foley hat hier nicht nur die Aufgabe, die Backing Vocals zu veredeln, sondern wurde als zweite Lead-Stimme eingesetzt. Im Gegensatz zum Opener wurde hier die Songstruktur umgedreht, der Vers ist rockig und dafür ist der Refrain langsam, doch nach dreieinhalb Minuten folgt das Break und der Funk beginnt. Während dieser funky Phase hört man einen Radiosprecher seine Ansage machen. Der Song endet dann natürlich wieder mit einem längeren abwechslungsreichen Rock'n'Roll-Epos.
Mit 'For Crying Out Loud', einem weiteren fast neunminütigen balladesken Epos endet dieser Meilenstein der Rockgeschichte. Und noch einmal legt MEAT LOAF all seine Emotionen in die Stimme und verleiht auch dem letzten Song diesen Glanz, der sich schon durch das ganze Album zieht.
So oft habe ich wohl das Wort "abwechslungsreich" noch nie in einem Review gebraucht, doch genau das ist die treffende Umschreibung für diesen Rock-Epos. Es ist einfach zu vielschichtig, um auch über 20 Jahre nach der Veröffentlichung langweilig zu werden.
Anspieltips: Bat Out Of Hell, You Took The Words Right Out Of My Mouth, Paradise By The Dashoboard Light
- Redakteur:
- Georg Weihrauch