ANGELUS APATRIDA - Aftermath
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/23
Mehr über Angelus Apatrida
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 20.10.2023
- Scavenger
- Cold
- Snob
- Fire Eyes
- Rats
- To Whom It May Concern
- Gernika
- I Am Hatred
- What Kills Us All
- Vultures And Butterflies
In bester Gesellschaft.
Bis auf einige Ausnahmen wartet man schon vergeblich auf neue Veröffentlichungen seiner Thrash-Lieblinge aus den Staaten oder Deutschland. Da lohnt sich schon seit vielen Jahren ein Blick auf die Iberische Halbinsel, auf der ANGELUS APATRIDA schon seit 23 Jahren umherwütet. Es gab schon einige Alben unserer vier Amigos und jedes Mal schaffen es Guillermo und Co. noch ein klein wenig zwingender, wütender, facettenreicher, konsequenter und spielfreudiger zu sein. Zwei Jahre nach dem heißen, selbstbetitelten Eisen ist Rundling Nummer acht am Start und abermals wird man von dieser Brechstange aus dem Hause ANGELUS APATRIDA gegen die Wand gedrückt – diesmal von "Aftermath".
Das Feuer brennt von Beginn an, der Zeuss'sche Sound ist einmal mehr eine Wonne und bügelt irgendwo zwischen Moderne und wunderbarem Old-School-Flair die Falten aus dem Sakko und dank illustrer Gäste – HATEBREED-Jamey, Todd La Torre von QUEENSRYCHE (!), WARCRY-Musiker Pablo Garcia sowie der spanische Rapper SHO-HAI – ist vor allem auf diesem ANGELUS APATRIDA-Album die Abwechslung enorm.
Trotzdem: Denke ich an straighten Thrash in seiner Urfassung, denke ich an Alben wie "Agent Orange" und "Arise" und vor allem mit der SEPULTURA-Wuchtbrumme von einst ist ANGELUS APATRIDA, ist vor allem "Aftermath" sehr gut zu vergleichen. Auch wenn die Melodien etwas durchdringender, der Klang etwas zeitgemäßer und die Facetten etwas variabler sind, so steht "Aftermath" doch für puren, ungeschliffenen Thrash Metal.
Kurz zu den Songs: 'Scavenger' ist ein eröffnender Bilderbuch-Wüterich, der gleich die Marschroute vorgibt, 'Cold' sowie 'Rats' und 'Gernika' spannen einen tollen Bogen zwischen Melodie und Härte, und für 'What Kills Us All' sowie 'I Am Hatred', würden sich Scott Ian und Co. die Beine ausreißen. Was die Spanier allerdings mit 'Vultures And Butterflies' sowie dem ungemein epischen 'To Whom It May Concern' anstellen, ist oberstes Regal und schlicht und ergreifend geil.
Die restlichen Songs allerdings – und für die steht 'Fire Eyes' stellvertretend – können das Niveau nicht gänzlich halten und offenbaren doch einige Schwächen in der wirklich allerletzten Konsequenz. ANGELUS APATRIDA hat mich, wie auch schon auf den letzten Alben, dennoch in den Bann gezogen, weil "Aftermath" eine gut durchdachte Scheibe ist, der es weder an Ideen noch an Durchsetzungsvermögen, Power(-Metal-Elementen) und melodischem Feingefühl mangelt und mit zunehmenden Durchgängen wächst und wächst.
Mensch, da wünscht man sich doch den Sprung in die erste Szene-Liga für die Jungs, denn das Wasser kann das Quartett den Großen von Übersee definitiv reichen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp