ANGER AS ART - Fast As Fuck!
Mehr über Anger As Art
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Malevolent Records
- Release:
- 19.11.2018
- Gods Of Hate
- Aim For The Heart
- I Create Your God
- Tombward
- Unknowing Undead
- Race For The War
- Time Devours Life
- The Crush
- Hammer, Blade And Twisted
- Two Minutes Hate
- Dim Carcosa
- Never Forgive, Never Forget
- Head Of the Snake
- Everybody Dies
- Vicious Intent
- Matriarch (Montrose Cover)
Saftiger Livekiller!
Zwei Jahre nach ihrem fünften Studioalbum legt das Quartett aus Los Angeles ein erstes Livealbum vor. Man mag über Sinn und Unsinn einer solchen Veröffentlichung endlos lange diskutieren, Fakt ist: Unsere Lieblingsmusik sollte vor allem in einer Livesituation besonders gut zur Geltung kommen und von daher kann eine Livescheibe auch heute durchaus sehr reizvoll sein. Wenn ich an die Anfänge meiner persönlichen Musikentdeckungsreise zurück denke, hatte so eine Veröffentlichung noch einen ganz anderen Stellenwert. Wie wir damals zu "One Night At Budokan", "Unleashed In The East", "Tokyo Tapes" oder "Highway Song" steil gegangen sind, da wird mir noch heute ganz warm ums Herz. Heute entdeckt man Bands im Netz. Von daher soll eine Livescheibe eine Band möglichst roh ins Wohnzimmer transportieren.
Genau diesen Zweck erfüllt "Fast As Fuck!" ganz ausgezeichnet, denn bei den vier ehemaligen ABATTOIR-Musikern sind alle Signale auf "roh" gestellt. Angefangen beim wunderbaren Bandnamen, über Song- und Albumtitel bis hin zur Musik. Die Herrschaften um Sänger/Gitarrist Steve Gaines machen keine Gefangenen. Der ruppige Thrash der Truppe, der in den Studioversionen schon mächtig Laune macht, überfällt den Hörer auf diesem Livealbum wie eine Büffelherde im Sturmangriff. Die herrlich saftig abgemischten Klampfen von Gaines und seinem langjährigen Sidekick Danny Oliverio spritzen wunderbar fleischig aus den Boxen und vermöbeln die Lauscher aufs Allerfeinste, ohne dabei jemals widerhakende Hooklines oder coole Melodielinien zu vergessen.
Die Band wandert dabei gekonnt durch die komplette Diskographie und belegt, dass es keine qualitativen Schwankungen zwischen den Alben gibt. Ein Umstand, den ich als Besitzer übrigens bestätigen möchte. Logischerweise liegt der Schwerpunkt auf den letzten beiden Werken, was leider zur Folge hat, dass einer meiner Favoriten – 'Gnashing Of Teeth' - nicht zum Einsatz kommt. Das deutsche Erbsenzählerkommando hat halt immer was zu meckern. Dafür ist spätestens beim zweiten Song 'Aim For The Heart' das T-Shirt durchgeschwitzt. Vom reinen Anhören wohl gemerkt. Da kommt dann das etwas weniger rasante 'Tombward' als Verschnaufpause ganz gelegen. Wobei die Jungs bei diesen langsameren Nummern dafür mit noch mehr Härte um die Ecke kommen.
Danach geht die wilde Fahrt auch ungezügelt weiter und Titel wie 'Time Devours Life' oder das hitverdächtige 'The Crush' sind mehr als programmatisch zu betrachten. Dazwischen kommen herrliche Ansagen von Steve, wie die zu 'Never Forgive, Never Forget' oder 'Race For The War'. Dies sind die kleinen Nettigkeiten, die so eine Livescheibe mit Leben erfüllen. Das funktioniert hier ganz ausgezeichnet und von daher kann ich dieses authentische Livedokument nicht nur Freunden der Band empfehlen, sondern auch denen, die diese hart arbeitende Truppe neu kennenlernen wollen. Beständigkeit ist das Zauberwort.
Wem dies alles noch nicht ausreicht, dem seien die drei neuen Studiosongs ans Ohr gehalten, denn hier zaubert das Quartett noch mal sehr amtliche Abrissbirnen aufs Parkett. Das gute 100 Sekunden lange 'Everybody Dies' ist nichts anderes als pure Speedgeilheit. Danach zerfetzt 'Vicious Intent' etwas umfangreicher den Hörer, der sich beim sehr gelungenen MONTROSE-Cover 'Matriarch' die Wunden lecken kann.
Genug geschwafelt: Kaufen! Hophop!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae