ANIMALS AS LEADERS - The Joy Of Motion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2014
Mehr über Animals As Leaders
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sumerian Records (Soulfood)
- Release:
- 16.04.2014
- Ka$cade
- Lippincott
- Air Chrysalis
- Another Year
- Physical Education
- Tooth And Claw
- Crescent
- The Future That Awaited Me
- Para Mexer
- The Woven Web
- Mind-Spun
- Nephele
The joy of music!
Nach "Weightless" (2011) folgt nun - mit wahrscheinlich Bedacht betitelten - "The Joy Of Motion", das bereits dritte Album der Progressive-Avantgardisten von ANIMALS AS LEADERS.
Als ich im Vorfeld vereinzelte Songs gehört habe, war ich etwas verwirrt: Sind das die ANIMALS AS LEADERS, die zuletzt so locker und unbeschwert die krummsten Tackte und irrsten Instrumentalabfahrten zwischen Djent und Djazz runtergezockt haben? Das Gehörte klang so schwerfällig und uninspiriert. Da aber einzelne Songs meistens keine Aussage über ein Album liefern, habe ich gespannt, aber auch skeptisch auf die komplette Werkschau gewartet.
Und siehe da! Die Songs bekommen alle ihre Daseinsberechtigung im Gesamtbild. Allerdings hat der Begriff "Grower" mir selten besser gepasst als zu "The Joy Of Motion". Das Album muss erarbeitet werden, um Verständnis zu bekommen. Auch nach gut einem Dutzend Rotationen bleibt aber die Erkenntnis, dass ANIMALS AS LEADERS anno 2014 in punkto Härtegrad wieder mehr Richtung Debut (2009) schielt und dabei das Songwriting kompakter und merklich bpm-reduzierter gestaltet.
Trotz dieser Veränderungen pulsiert das Album wie es nur eins von ANIMALS AS LEADERS kann - einfach fantastisch was das Trio für einen Groove-Zauber entfacht. Dabei hat Mastermind Tosin Abasi (Ex REFLUX) natürlich genug Zeit, seine markanten Soli einzustreuen, aber auch gekonnt feinste Jazzharmonik einzubringen, nur etwas reduzierter als zuvor. Für Drummer Matt Garstka stellt "The Joy Of Motion" den Einstand dar, längst hat er sich live bewährt. Seine Performance ist auch hier über alle Zweifel erhaben: Sehr präsent und doch dynamisch hört man jeden Krakenschlag Garstkas.
Außerdem fällt mir auf, dass "The Joy Of Motion" zur zweiten Hälfte, konkret mit dem passend benannten 'Physical Education' deutlich an Fahrt zunimmt. Das neoklassisch angehauchte 'The Future That Awaited Me' und das nur mit Akustikgitarren und Schlagzeug erklingende 'Para Mexer' habe ich so noch nicht von ANIMALS AS LEADERS vernommen, diese sind aber eine willkommene und gelungene Abwechslung. 'The Woven Web' (absolutes Killer-Riff!) und das krachende 'Mind-Spun' verknoten dann endgültig auch die letzten Hirnwindungen, traumhaft!
Unterm Strich bekommt man also gewohnte faszinierende, verzwackte Instrumental-Fleißarbeit. Mir fehlen allerdings eindeutige Höhepunkte wie 'Cafo' (2009) oder 'An Infinite Regression' (2011). Auch finde ich, dass einige Songs zu kurz geraten sind beziehungsweise gute Ideen nicht zu Ende gebracht wurden. Nichtsdestotrotz gibt es keinen Grund, nicht zumindest begeistert zu sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke