ANTHRAX - Worship Music
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2011
Mehr über Anthrax
- Genre:
- Thrash Metal / Crossover
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 16.09.2011
- Worship (Intro)
- Earth On Hell
- The Devil You Know
- Fight 'Em 'Til You Can't
- I'm Alive
- Hymn 1
- In The End
- The Giant
- Hymn 2
- Judas Priest
- Crawl
- The Constant
- Revolution Screams
<p class="MsoNormal">Willkommen zurück!</p>
Kaum ein Album der letzten Wochen, Monate, beinahe schon Jahre, wurde so sehr herbeigesehnt, wie der Nachfolger des vor rund acht Jahren erschienenden "We’ve Come For You All". Hierbei sei jedoch die Tatsache erwähnt, das ANTHRAX in dieser Zeit nicht auf der faulen Haut lagen, veranstalteten die New Yorker doch ausgiebige Tourneen, beehrten uns mit dem einen oder anderen Sommerauftritt und hatten, wie wir alle wissen, so manches Sängerproblem, welches nun hoffentlich und endgültig ad acta gelegt wurde.
Joey Belladonna, der das letzte Mal 1990 zur "Persistence Of Time"-Scheibe bei ANTHRAX am Mikro stand, kehrt nun 21 (!) Jahre später zurück, um mit Ian, Caggiano, Bello und Benante das mit Spannung erwartete und laut Letztgenanntem so emotionale, wie packende "Worship Music" einzuspielen.
Doch behält Trommelgott Charlie Benante Recht? Kann man anno 2011 den Klassikern der glorreichen 80er Jahre gerecht werden? Und entschädigt Album Numero elf, man ziehe einmal "The Greater Of Two Evils" hinzu, für die doch arg lange Wartezeit?
Nun, diese Fragen sollte jeder individuell und subjektiv für sich beantworten. Ich für meinen Teil kann nur vorab sagen, dass es sich bei "Worship Music" um ein bärenstarkes Album mit einem exzellentem Belladonna handelt.
'Earth On Hell' ist ein abwechslungsreicher Opener, wie er im Thrash-Buche steht. Belladonna singt bereits zu Beginn wie ein junger Gott und scheint in eine Art Jungbrunnen gefallen zu sein. Die Herren stampfen, thrashen und schreddern, was das Zeug hält. Demgegenüber braucht das folgende 'The Devil You Know' einige Anläufe, bis es zündet, kann nach jenen jedoch dem hohen Niveau absolut gerecht werden. Mit 'Fight 'Em Til You Can't' ist der damalige, erste Appetithappen zugleich mein persönlicher Liebling. Bestens fügt sich der flotte Headbanger in die Reihe seiner Vorgänger und kann diesen noch einen zusätzlichen Push verleihen. Stark, was hier aus New York zu uns rüberschwappt. Rockig driftet auch 'I’m Alive' um die Ecke, ehe mit 'In The End' ungewohnte Klänge zu bestaunen sind. Ein sich schleppendes, aber stets wachsendes Stück, welches live sicherlich seinen berechtigten Platz bekommen könnte. 'The Giant' macht indes ungeheuren Spaß und kommt mit einem gewissen 'Got The Time'-Flair daher, bevor mit 'Judas Priest' ein äußerst textkritischer Brecher aus den Boxen strömt, bei dem einmal mehr der gute Joey sein ausdrucksstarkes, sowie markantes Organ demonstriert. 'Crawl' bietet uns schließlich eine Verschnaufpause, bei dem man sich auch bestens die Bush’schen Gesangslinien vorstellen kann. Abgeschlossen wird der Rundling schließlich mit den guten, aber nicht herausragenden 'The Constant' sowie 'Revolution Screams', die nach einigen Durchgängen etwas dahinplätschern.
Zwar hätte man im Nachhinein auch ganz gut auf die Zwischenspielchen verzichten können, aber wer weiß, was die Herren dazu bewegt hat, solch ein beinah schon nostalgisches Album einzuspielen. Waren es die Auftritte mit alten Weggefährten? Sind es Versöhnungsstrategien mit bereits etwas zerknirschten Fans? Oder wollen es ANTHRAX zum 30-jährigen Bandjubiläum einfach noch mal wissen? Ungeachtet deren Fragen, die sich mir nun stellen, wächst "Worship Music" von Augenblick zu Augenblick. Man erkennt bei jedem Durchlauf neue Überraschungen, auch wenn, trotz der entsprechenden Farbe des CD-Covers, noch nicht alles Gold ist was glänzt.
So bewegt euch in die Hallen deutscher Städte, sodass man auch live in den Genuss jener großartigen Scheibe kommt, die dem Quintett jene Türen wieder öffnet, die beinah schon verschlossen waren. Mit ANTHRAX kann man wieder rechnen, getreu dem Motto: "Totgesagte leben länger"
Anspieltipps: Das erste 1/3, sowie The Giant und Judas Priest
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp