ANTHROPIA - The Chain Reaction
Mehr über Anthropia
- Genre:
- Melodic Symphonic Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Adarca
- Incarnation (Prologue)
- A New Self
- Whipping Soul
- The Torn Off Wing Of The Butterfly
- Take Me Home
- The Night At The Opera
- The Altar Of Trust
- Those Days Are Always Rainy
- Trinity (The New Consensus)
- The Tree Of Life
- Breeze In The Leaves (Epilogue)
Anstelle des erwarteten zweiten Teiles von "The Ereyn Chronicles" kredenzen uns die Franzosen ANTHROPIA mit "The Chain Reaction" ein neues Album, das ebenso auf einem imposanten Konzept basiert.
Hugues "Hugo" Lefebvre scheint ein überaus inspirierter und arbeitswütiger Künstler zu sein. Der Franzose, der als Mastermind von ANTHROPIA nicht nur für die Kompositionen, den Gesang und einen Großteil der Gitarrenparts verantwortlich zeichnet und zudem auch die Produktion übernimmt, ist darüber hinaus nämlich auch ein talentierter Texter, oder genauer gesagt Schriftsteller.
Nach "The Ereyn Chronicles Part One", dem ersten Langeisen seines Unternehmens im Jahr 2006, steht der Kerl nunmehr überraschenderweise mit "The Chain Reaction" am Start, einem Album, dessen Basis zwar erneut ein lyrisches Konzept darstellt, das jedoch für sich selbst steht und keineswegs den zweiten Teil von "The Ereyn Chronicles" darstellt.
Durch zahlreiche Zwischenspiele und Überleitungen ist "The Chain Reaction" in Summe zu einem überaus üppigen Gesamtkunstwerk geworden und als solches auch zu genießen, wobei man den Titel sogar als programmatisch für den Stil betrachten darf. Unterschiedlichste Stilmittel und stilistische Darbietungen werden nahezu permanent und immerzu sehr gewieft zu einem homogenen Erscheinungsbild kombiniert, so dass ANTHROPIA auch musikalisch "Kettenreaktionen" auslösen konnten.
Basierend auf kraftvollem Melodic Metal, weiß Hugo nebst Mannschaft auch mit Gothic Metal in gediegener Form aufzuwarten, der mitunter in epischen Symphonic Metal mündet. Des Weiteren kommt auf diesem Album aber auch Power Metal, wie selbstredend auch Prog Metal, keineswegs zu kurz. Imposant festzustellen ist nicht nur die Vielseitigkeit der Formation selbst, sondern vor allem der immerzu fließende Übergang innerhalb der genannten Genres. Gerade der Umstand, dass sämtliche Nuancen ineinander überleiten, lassen "The Chain Reaction" auch in seiner Gesamtheit als Kunstwerk so richtig zur Geltung kommen.
Die Instrumentalabteilung agiert dabei durchwegs auf hohem Niveau, was sich aber auch für die Gesangsdarbietung behaupten lässt. Für diese ist jedoch nicht nur Hugo alleine zuständig, sondern auch eine, in der Szene bislang noch unbekannte, junge Dame namens Nathalie Olmi, die sich als großes Talent für getragene Epen präsentiert, dabei allerdings keineswegs die Opern-Diva mimt. Vor allem die immer wieder eingesetzten, in die üppigen Arrangements integrierten, zweistimmigen Gesangspassagen wissen für wohlige Schauer zu sorgen und tragen ein nicht unerhebliches Scherflein zum positiven Gesamteindruck bei.
Mit "The Chain Reaction" ist Meister Lefebvre, der für den Mix seinen Landsmann Francoise Merle (im Nebenberuf Gitarrist bei MANIGANCE) engagierte und für das Mastering nach Dänemark zu Großmeister Tommy Hansen tingelte, erneut ein überaus gediegenes Stück Edelmetall geglückt, das zudem die Spannung und Neugierde auf die in Aussicht gestellte Fortsetzung von "The Ereyn Chronicles" massiv ansteigen hat lassen. Wollen wir bloß hoffen, dass Hugo seine Kreativität und seinen Fleiß beibehalten kann.
Anspieltipps: Fallen flach, denn "The Chain Reaction" funktioniert als Gesamtheit perfekt und deshalb sollte das gute Stück auch am Stück genossen werden!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer