ANTICHRIST (PER) - Pax Moriendi
Mehr über Antichrist (PER)
- Genre:
- Doom / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Iron Bonehead
- Release:
- 09.03.2018
- Forgotten In Nameless Suffering
- Obscurantism
- In The Dark And Mournful Corner Of Memory
- Screams And Lamentations Drowned
- You Will Never See Sun Light
Wenn das gewisse Etwas nicht reicht...
ANTICHRIST hat weder einen ausgefallenen Bandnamen gewählt, noch haben die Doom/Death-Verfechter aus Peru sich für ein Genre entschieden, beim dem eine große Revolution zu erwarten wäre. Dennoch muss man den Südamerikanern zugute halten, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus klare Akzente setzen, da sie mit völlig entkleideten Arrangements und durchweg propagiertem Minimalismus doch eine eindringliche Atmosphäre kreieren und sich dadurch schon ein kleines bisschen vom gängigen Standard der Lavamessen mit Todesblei-Beigeschmack unterscheiden.
Schade ist allerdings, dass die Riffs auf dem ersten regulären Album (zuvor gab es einige sehr stark limitierte Demo-Tapes) nur phasenweise zünden. Die ersten wirklich auffälligen Momente inszenieren die Peruaner, indem sie in 'In The Dark And Mournful Corner' völlig unverhofft das Tempo anziehen und ein paar räudige Thrash-Salven einstreuen. Und ausgerechnet in jenem Augenblick, in dem ANTICHRIST den Pfad der eigentlichen Tugenden verlässt, hat man erst das Gefühl, dass doch eine Menge Leben in den Musikern steckt. Dieser Gedanke geht glücklicherweise auch nicht mehr verloren, weil die Band etwas mehr variiert und die teils überlangen Songs nicht zu einseitig ins Ziel steuert. Zwar gelingt es tatsächlich im zwölfminütigen Abschlusstrack 'You Will Never See The Sun Light' die Spannung aufrechtzueerhalten, obwohl die Dynamik des Songs nahezu kaum existent ist, doch solche erhabenen Momente sind letztendlich auch nur eine Folge der Konsequenz, mit der ANTICHRIST sich dem zähen Fluss hingibt und ihn schließlich auch mit Leidenschaft füllt.
Derartiges ist in den ersten beiden Songs leider noch nicht so stark ausgeprägt, weshalb die Startschwierigkeiten das Album auch in seiner Gesamtausstrahlung ein Stück weit beeinträchtigen. "Pax Moriendi" hat zwar irgendwie etwas Besondderes, aber leider ist dies nicht flächendeckend präsent - ansonsten würde man die erste echte Scheibe dieser Südamerikaner sicherlich auch stärker einschätzen.
Anspieltipp: You Will Never See The Sun Light
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes