ARCH ENEMY - Anthems Of Rebellion
Mehr über Arch Enemy
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 25.08.2003
- Tear Down The Walls
- Silent Wars
- We Will Rise
- Dead Eyes See No Future
- Instinct
- Leader Of The Rats
- Exist To Exit
- Marching On A Dead End Road
- Despicable Heroes
- End Of The Line
- Dehumanization
- Anthem
- Saints And Sinners
Da ist er endlich! Der sehnsüchtig erwartete neue Rundling von ARCH ENEMY hat das Licht der Welt erblickt. "Anthems Of Rebellion" nennt sich das gute Stück und ist einfach die logische und konsequente Weiterentwicklung der Band, die im letztjährigen Werk "Wages Of Sin" einen vorläufigen Höhepunkt gefunden hatte. Vorläufig deshalb, weil ich die neue Scheibe als noch gelungener bezeichnen würde. "Anthems Of Rebellion" besticht durch aggressiven und gleichzeitig sehr abwechslungsreichen Death Metal und hat dem Hörer einfach eine Menge zu bieten. Die Band geht absolut eigenständig zu Werke und präsentiert eine ganze Latte an fesselnden Songs. Nicht umsonst läuft die Scheibe bei mir seit Wochen in Dauerrotation. Producer Andy Sneap hat ganze Arbeit abgeliefert und den Schweden einen glasklaren aber trotzdem sehr derben Sound hingezaubert.
Auf diesem, dem insgesamt fünften, ARCH ENEMY-Album wird in überzeugender Manier der Beweis angetreten, dass es nicht immer mit Vollgas gehen muss, um dem Hörer gleichzeitig brutale und packende Songs vor den Latz zu knallen. Zudem sind die Stücke recht komplex und man braucht schon einige Durchläufe, um die Scheibe komplett zu erfassen. Kleine Spielereien gibt es auch hier und da zu entdecken, vor allem aber werden die krachenden Riffattacken immer wieder durch wunderbar eingängige, melodische Schmankerl aufgelockert. Es sind sogar zwei kurze Instrumentals vertreten, von denen besonders das nachdenkliche 'Marching On A Dead End Road' hervorzuheben ist.
Was dieses Album alles zu bieten hat, fasst Klampfer Michael Amott selbst sehr treffend zusammen: "...harte Riffs im Überfluss, fette Melodien, messerscharfe Soli, knalliges Drumming und kranke Vocals". Dabei ist es dem Quintett auch noch hervorragend gelungen, die einzelnen Elemente harmonisch zu einem schlüssigen Gesamtwerk zusammenzufügen. "Anthems Of Rebellion" ist eine kompakte, intensive und vor allem sehr variable Scheibe geworden. Herausragende Songs wie die Hymne 'We Will Rise', zu der bereits ein Video abgedreht wurde, 'Leader Of The Rats' oder auch 'Exist To Exit' werden sicherlich ziemlich schnell zu Bandklassikern mutieren, um die ARCH ENEMY live kaum mehr herumkommen werden.
Neben der erstklassigen Saitenfraktion und dem sehr vielseitigen Drumming fällt aber vor allem der Gesang der deutschen Brüllmaschine Angela Gossow sehr positiv auf. Kurz bevor die Vorgängerscheibe "Wages Of Sin" eingeholzt wurde, kam sie ziemlich überraschend in die Band und löste damit den bisherigen Sänger Johan Liiva ab. Es war zu diesem Zeitpunkt ein ziemlich einmaliges Ereignis, dass eine Frau einen Mann an den Vocals ersetzte. Aber ARCH ENEMY haben sehr gut an diesem "Experiment" getan, denn meiner unmaßgeblichen Meinung nach hat die gute Angela stimmlich noch ein bisschen mehr zu bieten als Johan. Ihre Vocals klingen sehr rauh und aggressiv und passen perfekt zum heftigen Death Metal der Band. Bei dem ein oder anderen Song ('Silent Wars', 'Instinct') erinnert mich ihre Stimme an Sabina Classen von HOLY MOSES, aber im Gegensatz zu ihr hat Angela eine größere Bandbreite drauf, was die sehr variable musikalische Ausrichtung von ARCH ENEMY weiter unterstreicht. Bei ein paar Songs, z.B. 'End Of The Line' und 'Dehumanization', wird sie im Background zudem von Christopher Amott mit ziemlich melodischem Gesang unterstützt.
Langeisen Nummer Fünf ist eindeutig das ausgewogenste und reifste Album der Bandgeschichte. Eine großartige Scheibe mit Ambitionen auf den Titel "Album des Jahres". Und um die Geschichte jetzt ein wenig abzukürzen, kurz noch der Hinweis: Unbedingt kaufen! Für schnelle Zeitgenossen gibt es übrigens eine Limited Edition abzustauben, die eine Bonus-CD mit drei Liveaufnahmen von älteren Stücken und zwei Remixen der "Anthems..."-Songs enthält.
Anspieltipps: We Will Rise, Dead Eyes See No Future, Leader Of The Rats, End Of The Line
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer