ARCKANUM - Den Förstfödde
Mehr über Arckanum
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 29.07.2017
- Den Förstfödde
- Nedom Etterböljorna
- Likt Utgards Himmel
- Ofjättrad
- Ginnmors Drott
- Lat Fjalarr Gala
- Du Grymme Smed
- Kittelns Beska
Ein echter Meilenstein einer oftmals verkannten Ikone
Die neue Betriebsamkeit im ARCKANUM-Camp ist schon äußerst merkwürdig. Galt die Band lange Jahre als studiofaules Teilzeitprojekt, hat man sich in den letzten Seasons mächtig am Riemen gerissen und in steter Regelmäßigkeit neues Material verschifft. Dennoch: Auf der Tonleiter der ganz großen Acts im nordischen Black Metal durften Shamaatae und seine Helfershelfer bislang nicht spielen, was angesichts legendärer Underground-Perlen wie "Kampen" und dem noch recht jungen "Helvítsmyrkr" immer noch nicht nachzuvollziehen ist.
Die Skandinavier haben sich getreu ihrer konservativen Einstellung aber ohnehin nie etwas aus den möglichen Erfolgsaussichten ihrer Combo gemacht und stattdessen stur ihr Ding durchgezogen. Und dieses Ding fördert vier Jahre nach dem letzten Release nun eine echte Sternstunde in der ARCKANUM-Diskografie an die Oberfläche, und womöglich sogar die stärkste Platte, die je unter diesem Namen veröffentlicht wurde.
Die Band hat es offenbar satt, sich plakativ gegen jeden Trend in der Black-Metal-Szene zu stellen und komponiert auf "Den Förstfödde" melodischer, einprägsamer und alles in allem packender als je zuvor. Die Songs, seien es nun die zwischengeschalteten Instrumentals oder regulärer Stoff wie 'Du Grymme Smed' und 'Likt Utgards Himmel', entwickeln sich in Windeseile zu epischen Hymnen, bei denen die ursprüngliche Raserei nach wie vor ihren Anteil hat, jedoch nicht mehr als federführendes Element des Sounds agiert. Sphärischen Interludien sind ebenfalls ein wiederkehrender Hauptaspekt der Scheibe, die von ARCKANUM aber heuer vor allem als Intro zu den nächsten Schlachtgesängen verwendet werden. Stellenweise fühlt man sich dabei an den Quantensprung erinnert, den DARKTHRONE damals mit "Transilvanian Hunger" unternommen hat. Zwar gab es auch bei ARCKANUM immer wieder melodischen Stoff, aber nie war das Material so einprägsam wie auf "Den Förstfödde". Und auf keinem vorherigen Album war so viel pure, rohe Energie zu spüren wie auf dem inzwischen neunten Release dieser kultigen Underground-Heroen.
Dass diese Band eine Menge Potenzial hat, wird wohl niemand abstreiten, der sich schon eingehender mit ARCKANUM beschäftigt hat. Eine solche Steigerung gegenüber den vorangegangenen Platten hätte man den Skandinavier aber nicht dringend zutrauen müssen. "Den Förstfödde" ist der beste Release im gesamten Katalog und ein echtes Freudenfest für die ganze Black-Metal-Gemeinde!
Anspieltipps: Du Grymme Smed, Likt Utgards Himmel, Ofjättrad
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes