ARCKANUM - Fenris Kindir
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2013
Mehr über Arckanum
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist (Soulfood)
- Release:
- 10.05.2013
- Fenris Kindir Grúa
- Tungls Tjúgari
- Dólgrinn
- Hatarnir
- Hamrami
- Fenris Gangr
- Vargøld
- Angrboða
- Úskepna
- Spell
- Sólbøls Sigr
Nicht ganz so stark wie der Vorgänger, dennoch gute und bewährte Qualität.
Nachdem die letzten drei Scheiben im Jahrestakt aus dem schwedischen Forst geschleudert wurden, hat sich Shamaatae dieses Mal etwas länger Zeit gelassen, um den Nachfolger für "Helvítismyrkr" einzutüten. Stilecht befasst sich auch das neue Werk "Fenris Kindir" mit den garstigen Wesen der nordischen Dunkelheit und entsprechend grimmig rasselt das Album auch aus den Boxen.
Stilistisch hat sich wenig geändert bei ARCKANUM. Shamaatae bietet weiter rasende, klirrende Riffs, hallig polterndes Schlagwerk und bellenden, knurrenden und heulenden Gesang, welcher der Fenris-Thematik fraglos gerecht wird. Allerdings drängt sich mir der Eindruck auf, als wäre das Schaffen des Einmannprojekts ein wenig zur Reise durch Berge und Täler geworden. Nach dem großartigen "ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ"-Album (2009) kam mit "Sviga Læ" (2010) eine kurze Talsohle, die mit "Helvítismyrkr" (2011) wieder durchschritten schien.
Nun dreht sich "Fenris Kindir" im Player und erneut macht sich ein wenig Ratlosigkeit breit. Irgendwie fehlt dem Gitarrensound der richtig scharfe Biss, welcher vergangene Highlights ARCKANUMs auszeichnete. Das Klangbild ist ein wenig dumpf, ähnlich wie bei "Sviga Læ", sodass es mir etwas schwer fällt, den Weg ins Album hinein zu finden. Das wird dadurch noch erschwert, dass diverse sphärische, entrückte, ambiente Passagen den Fluss der Scheibe noch ein wenig mehr bremsen.
Hat man sich allerdings erst einmal an das Klangbild gewöhnt, dann beginnt das Album indes deutlich zu wachsen und offenbart doch noch etliche Highlights, wie etwa der von einem Instrumental (Nyckelharpa?) eingeleitete Rammsporn 'Fenris Gangr', bei welchem die Gitarre dann doch eindrucksvoller zur Geltung kommt, bei dem die Pick-Slides wirklich messerscharf herunter gezogen werden, und bei dem Shamaatae gesanglich alles gibt, was altnordischer Ingrimm verlangt. Auch das flotte, ratternde und rasselnde, punkige Hassliedchen 'Angrboda' mit seinen spitzen Schreien einerseits und beschwörenden Momenten andererseits kann so ziemlich alles, und vor allem hat auch das thrashige 'Hatarnir' seine Reize.
Bei Stücken wie diesen fühle ich mich einfach zu Hause, und so bleibt abschließend trotz einiger kleinerer Fragezeichen auf der Stirn zu sagen, dass auch diese ARCKANUM-Scheibe im Endeffekt zum größten Teile genau das bietet, was man sich als langjähriger Fan wünscht. Innerhalb der eigenen Diskographie reicht es allerdings leider nicht für die vorderen Ränge, weil die eingangs genannten Knaller aus den Jahren 2011 und 2009 auf Albumdistanz doch zwingender sind und noch mehr Glanzpunkte enthalten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle