ARGUS - Argus
Mehr über Argus
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Shadow Kingdom Records / US-Import
- Devils, Devils
- Bedding Time
- From Darkness Light
- Eternity (Beyond, Part I)
- None Shall Know The Hour
- The Damnation Of John Faustus
- The Effigy Is Real
- The Outsider
Doom Metal aus bekannten Zutaten zu einem großartigen Festmahl verrührt.
Das Grundrezept für den Teig ist aus einer Grundlage aus BLACK SABBATH mit etwas CANDLEMASS schnell angerührt. Abgeschmeckt mit etwas SOLITUDE AETURNUS wird eine Auflage aus SHEAVY, DOWN-Riffs und TROUBLE zu gleichen Teilen aufgetragen, während zur Dekoration ein wenig SLOUGH FEGsche Gitarrenleads darüber gestreut werden.
ARGUS selbstbetiteltes Album ist ein klarer Fall von musikalischem Lobbyismus. Sofort als ich es einlegte, wurde die Zielgruppe klar. Dies ist ist epischer, doomiger Metal, der dem Underground reinläuft wie das kühle Bier, das bei Konzerten dieser Kapelle sicher in Strömen fließt. Denn ein derart überzeugend dargebotener traditionell eingestellter Metal ist einfach das, was unsere Musikrichtung auf seine Essenz reduziert. Hier wird nicht gefrickelt, dass die Schwarte kracht; es wird aber auch nicht übertrieben gedoomt, dass man locker zwischen zwei Drumschlägen den Rasen mähen kann; auch braucht die Band keinen Shouter, der irgendwelche Brutalorekorde aufzustellen versucht; stattdessen regiert ein songdienlicher Sänger, der nicht zu rund, aber angemessen melodisch die bis auf eines recht langen Stücke perfekt in Szene setzt. Bass und Gitarre teilen sich die Lead-Arbeit, während der Soli ist der Sound reduziert, ja fast spartanisch, da werden keine drölfzig Spuren übereinander gelegt, das ist organisch, authentisch, livehaftig.
Grundsätzlich stehen ARGUS mit beiden Beinen im Doom Metal, allerdings mit einer deutlichen Betonung auf Metal, so wie er wohl die Grundlage bietet für unser aller musikalisches Universum, eine Art metallische Universalkonstante. Die Songs sind alle recht lang, ohne dabei langweilig zu werden, auch wenn sie dabei nicht auf Abwechslung setzen. Aber siebziger Jahre BLACK SABBATH-Alben werden ja auch nicht langweilig. Dazu ist Butch Balich ein fantastischer Sänger, kraftvoll, tief, stimmig, und die raue Produktion passt ausgezeichnet zum Sound.
Es gibt nichts weiter zu sagen, als dass Tim von Shadow Kingdom Records hier ein absolutes Juwel veröffentlicht hat, dass eigentlich in jede Sammlung gehört und nur deshalb nicht die Höchstnote erhält, weil es dreißig Jahre nach der Erfindung dieses Stils erschaffen wurde. Sonst wäre es heute ein unsterblicher Klassiker. Diese Scheibe muss man haben!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger