ARMAGEDON - Death Then Nothing
Mehr über Armagedon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.25
- Label:
- Mystic Productions
- Release:
- 17.05.2010
- Death Then Nothing
- Dead Code
- Enemy
- Blanket Of Silence
- Seeing Is Believing
- Bed Of Thorns
- Father Of Oblivion
- Emptiness Beyond Believe
- Betrayed
- F... End
Der Underground kämpft sich aus dem Grab empor ...
Als Originalitäts-Apostel muss man bei dem seltsam geschriebenen Bandnamen und dem eloquenten Albumtitel erst einmal schlucken. Hier wird dem Hörer doch wohl nicht etwa eine Area 51 des extremeren Metal vorgesetzt, witzlos durcheinandergemischte Aggressionsbrocken? Nein, wie könnten ARMAGEDON denn, wo ihr Heimatland Polen sich in Sachen Todesblei selten hat lumpen lassen. Aus der Heimat der Ikonen VADER dröhnt nun, nach einem fast zwanzig Jahre währenden Hin und Her aus Auflösung und Reunion satter, energiegeladener Death Metal.
Nach stimmungsvollem orchestralen Einstieg gibt der Eröffnungs- und Titeltrack 'Death Then Nothing' mit einprägsamen Riffing die Marschrichtung vor. In VADER-Manier bieten die Polen brutalen Death Metal, der eher mit fetter Heavyness denn mit ziellosem Geblaste beeindruckt und mit düsteren Hintergrundelementen für eine drückende Stimmung sorgt. Diesen Eindruck unterstützt der folgende Track 'Dead Code', der des Hörers Ohr am Anfang mit klassischer Schwärze fängt, sich im Verlauf aber etwas weniger prägnant entwickelt, genauso wie das nachfolgende 'Enemy'. Dann dreht aber auch schon wieder 'Blanked Of Silence' auf - zu keiner Sekunde verleugnen ARMAGEDON ihre großen Vorbilder; die Zitate wirken jedoch nicht gedankenlos kopiert, sondern zeugen von ordentlichem Songwriting. Eines muss man der Kombo auf jeden Fall lassen: Sie beherrschen ihre Werkzeuge und wissen die Elemente reizvoll zu verbinden, sodass gelegentlich wahre Hits wie 'Seeing Is Believing' oder 'Bed Of Thorns' entstehen. Immer wieder positiv fallen die Tempowechsel auf, die verhindern, dass die Kompositionen in unsinnigem Geholze ertrinken.
Zwar erfinden die Polen das Rad nicht neu, aber sie lassen großes Potenzial schimmern. Die vielversprechende Kombo hatte bandhistorisch einfach das Pech, sich dann aufgelöst zu haben, als VADER, BOLT THROWER und Konsorten gerade dem Höhepunkt ihrer Karriere entgegensteuerten. Wer weiß, vielleicht würde sich, wenn ARMAGEDON damals am Ball geblieben wären, die Metalgeschichte nun etwas anders lesen? Auf jeden Fall profitiert der geneigte Todesblei-Hörer von dieser Reunion, da sie ihm eine mit Technik und Leidenschaft gemachte Platte beschert, die durchaus einige Rotationen wert ist.
Anspieltipps: 'Seeing Is Believing', 'Emptiness Beyond Believe'
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein