ARSONISTS GET ALL THE GIRLS - The Game Of Life
Mehr über Arsonists Get All The Girls
- Genre:
- Death Metal/Crossover
- Label:
- Century Media
- Release:
- 17.08.2007
- Business In The Front
- Save The Castle Screw The Princess
- Mantipede
- Cuffed To Your Ankles
- Shoeshine For Neptune.
- To Get eaten By Rats
- Tourtasia
- Claiming Middle Age A Decade Early
- Taiwanese Troft Trouble
- 13 Year Old Ruby
- Robando De Los Muertos
- So You Think You Know About The Game Of Life (Party In The Rear)
Jawoll, der vollkommen durchgeknallte Bandname hält musikalisch, was er bereits beim ersten Blick verspricht: ARSONISTS GET ALL THE GIRLS pflegen nämlich ganz bewusst ihre Liebe für gänzlich unkonventionelle Klänge und mischen losgelöst von Standards und Vorgaben munter Metalcore, Death Metal und Grindcore zu einem monströs groovenden Potpourri, dessen interessante Inhalte einen aber gleich mehrfach aufhorchen lassen. Es mag zwar sein, dass derartige Brutalo-Crossover spätestens seit der Etablierung solcher Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN und FANTOMAS keine außergewöhnlichen Fälle mehr sind, aber dennoch ertappt man sich beim AGATG-Zweitling "The Game Of Life" immer wieder dabei, wie man erstaunt mit dem Kopf schüttelt, weil die teils verrückte Melange wunderbar miteinander harmoniert.
Dabei beginnt alles noch relativ unspektakulär: Eine moderne Abrissbirne namens 'Save The Castle Screw The Princess' folgt dem Intro 'Business In The Front' und gibt nur grob die aggressive, hier noch ziemlich kompakte Marschrichtung vor. Doch schon kurz danach werden die Strukturen aufgelockert und nach Herzenslust gemixt. So muss man sich in einem Song wie 'Shoeshine For Neptune' nicht über die stilvolle Kombination aus Vollgas-Todesblei und Horror-Keyboards wundern, und auch die Verquickung von verzerrter Neoklassik, Brutalo-Thrash und Hardcore-Grooves im (zugegeben) überwältigenden 'Robando De Los Muertos' kann man mit der nötigen Vorbereitung überraschend gelassen aufnehmen, fügt sie sich doch äußerst weich in das vorgegebene "Alles ist möglich"-Konzept der Band ein.
Im Vergleich zur breit gestreuten Death-Crossover-Konkurrenz ist auf "The Game Of Life" jedoch ein entscheidender Punkt komplett anders: Man bekommt nämlich im Laufe der knapp 40 Minuten niemals den Eindruck, als würde die Band lediglich der Crazyness halber auf freakige Rhythmen und obskure Soundverbindungen zurückgreifen. Stattdessen steht unbestritten die Ambition, in erster Linie vertonte Kunst zu schaffen, im Vordergrund und erlaubt letztendlich auch das Urteil, dass ARSONISTS GET ALL THE GIRLS genau dies auch nahezu perfekt gelungen ist. Verhältnismäßig homogene Alben wie "The Game Of Life" sind jedenfalls gerade in diesem Genre eine schätzenswerte Seltenheit, und da der Faktor Innovation gerade in den Stücken, in denen leichte Keyboards eingefügt werden, ebenfalls nicht zu verachten ist, landet das Sextett mit dem Century Media-Debüt einen erstaunlichen Volltreffer. Verrückt sein ist die eine Sache, dabei aber einen Sound in seiner Entwicklung nach vorne zu bringen, bleibt nur den wirklichen Könnern beschert. Und nach den Eindrücken dieser Platte reihe ich ARSONISTS GET AL THE GIRLS definitiv in diese elitäre Riege ein!
Anspieltipps: Robando De Los Muertos, Save The Castle Screw The Princess, Claiming Middle Age A Decade Early
- Redakteur:
- Björn Backes