ART OF ANARCHY - Art Of Anarchy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2015
Mehr über Art Of Anarchy
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Another Century (Universal)
- Release:
- 05.06.2015
- Black Rain
- Small Batch Whiskey
- Time Everytime
- Get On Down
- Grand Applause
- Til The Dust
- Death Of It
- Superstar
- Aqualung
- Long Ago
- The Drift
Durch und durch durchwachsen und durchschnittlich.
Wenn ein Allstar-Projekt um die Ecke kommt, dann beginnt man in der Regel mit einem einsteigendem Namedropping. So richtig Lust habe ich da nicht drauf; aber nun gut, bevor nun jeder selbst recherchieren muss, will ich mal nicht so sein: GUNS N' ROSES-Thal, DISTURBED-Moyer, Votta-Gebrüder, Weiland. Eigentlich könnte man sich dies jedoch schenken und ART OF ANARCHY, die neue "Supergroup" von Century Media, wie einen wirklichen Newcomer behandeln – die Band läuft den vermeintlichen Vorschusslorbeeren nämlich locker eine Meile hinterher.
Wenn man sich das selbstbetitelte Debüt nämlich ein-, zweimal konzentriert anhört, braucht auch keiner anfangen, von "überhöhter Erwartungshaltung" oder ähnlichem zu sprechen: Das ist einfach nur Durchschnitt. Schon der Opener 'Small Batch Whiskey' ist weder rockig-drückend noch lässig-cool, sondern einfach nur lahm. Das wird vor allem von Scott Weilands (effektverzerrtem?) Gesang begünstig, wodurch die Motivation zum Weiterhören schon nach fünf Minuten auf Sparflamme brennt. Zum Glück sind nicht alle Nummern ganz so dröge: 'Get On Down' lässt Gefühl und 'Grand Applause' sogar rockigen Drive erahnen. In Richtung "gut" geht es dann mit 'Til The Dust' (leicht schräg und düster), bei dem Weilands Vocals endlich mal sitzen, und vor allem dem folgenden 'Death Of It' (bezeichnenderweise eine balladesk angehauchte Nummer), welches zweifelsfrei als Glanzlicht der Platte betrachtet werden darf. Sobald aber wieder versucht wird, ein bisschen auf dicke Hose zu machen ('Superstar', 'The Drift'), frage ich mich, wie wohl gerade der Wind draußen klingt und ob dieser nicht deutlich spannender wäre. Mit 'Aqualung' findet sich aber auch am Ende von "Art Of Anarchy" ein schicker Track, auch 'Long Ago' ist hörbar.
Hätte ART OF ANARCHY das Beste aus dem Debüt herausgefiltert und auf eine EP gepresst, wahrscheinlich würde hier eine Note mit einer acht vorne stehen. So bleibe ich ob einer höchst durchschnittlichen (oder genauer genommen durchwachsenen) Platte doch etwas ratlos zurück. Dass gerade die rockigen Nummern so überhaupt nicht zünden, finde ich für eine Truppe dieser Art schon sehr bedenklich. Wirklich empfehlen kann man "Art Of Anarchy" wohl nur Fans von Scott Weiland. Alle anderen dürfen ihr Geld lieber in die zahlreichen jungen, aufstrebenden Talente des Rock-Sektors mit zigfach mehr Hummeln im Hintern investieren.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Oliver Paßgang