ARTILLERY - X
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2021
Mehr über Artillery
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 07.05.2021
- The Devils Symphony
- In Thrash We Trust
- Turn Up The Rage
- Silver Cross
- In Your Mind
- The Ghost Of Me
- Force Of Indifference
- Varg I Veum
- Mors Ontologica
- Eternal Night
- Beggars In Black Suits
Jetzt erst recht
Wo ARTILLERY draufsteht, stecken die Dänen auch drin. Seit Beginn ihrer Karriere Anfang der 1980er Jahre sorgen Michael Stützer und Konsorten für zeitgemäßen, abwechslungsreichen Thrash Metal, der sowohl damals als auch heute eine knackige Figur macht. Tragischerweise verstarb mit seinem Bruder Morten auch ein Gründungsmitglied ARTILLERYs und nicht nur ich blickte bange in die Zukunft der Band. Doch sie melden sich zurück, betiteln ihr nunmehr zehntes Riffbollwerk schlichtweg "X" und machen exakt dort weiter, wo sie gemeinsam mit Morten noch und dem Vorgänger von 2018 aufgehört haben.
Ein tolles, modernes Thrash-Metal-Album ist es geworden, obwohl mich auch Wochen später Artwork und Titel nicht catchen können. Dafür sind die inneren Werte umso großartiger, da auch runder und in sich stimmiger als "The Face Of Fear". Zudem sorgt Haus- und Hofproduzent Sören Andersen abermals für einen richtig kräftigen Sound, durch den der Melodic-Thrash der Dänen von Beginn an richtig gut ins Ohr geht. Mehr noch, durch Mark und Bein riffen, wüten und thrashen sich Songs wie das bereits bekannte Statement 'In Thrash We Trust', das melancholisch nachdenkliche 'The Ghost Of Me', die 'Mors Ontologica'-Abrissbirne oder auch der Wochenohrwurm 'Eternal Night', die qualitativ allesamt "X" auf die nächste Stufe stellen.
Klar schielen die ARTLLERY-Jungs nach wie vor dezent zu den 80er-Anfangstagen, schaffen aber scheinbar mühelos den Spagat zwischen Old School und richtig knackiger, wuchtiger und verspielter Moderne. Songs wie 'Turn Up The Rage' oder auch 'Varg I Veum' stehen für dieses Kunststück Pate, zu denen auch Michael Bastholm Dahls giftiger und cooler Gesang extrem gut passt. Generell macht der ehemalige RIPE-Fronter auf seinem vierten ARTILLERY-Album eine bockstarke Figur und sorgt zusammen mit seiner Instrumentalmannschaft für eine Platte, die mich einerseits nicht nur ungemein beruhigt, da viele Bands am Ableben eines Gründungsmitglieds bereits zerbrochen sind, sondern andererseits auch den nötigen Arschtritt für manch faulen Tag verpasst.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp