AS THE SUN FALLS - Kaamos
Mehr über As The Sun Falls
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Theogonia Records
- Release:
- 03.05.2024
- Indrøø
- Among The Stars
- Black lakes
- In Forlorn Times
- The Wanderer
- Aurora
- Through Sorrow And Grief
- Into The Shadows
- Silver Shining
- The Great Cold
- Kaamos
Typisch finnisch! Immer noch ein starkes Attribut...
Mit dem Verweis auf AMORPHIS und einen typisch finnischen Sound ist zu AS THE SUN FALLS eigentlich schon alles gesagt, ohne dass dabei irgendwelche gängigen Klischees zwingend bemüht werden müssen. Das Quintett zaubert Melodien im Stile von INSOMNIUM und EINVIGI auf den Plattenteller, nutzt die sphärischen Elemente von Alben wie 'Tales From The Thousand Lakes" und "Elegy", orientiert sich aber auch an moderneren Vertretern des melodischen Death Metals, wenn es um die Einschübe der Gastbeiträge geht, die vor allem in 'Through Sorrow And Grief' zu herausragenden Ergebnissen führen. Alles also gesagt? Nun, vielleicht noch nicht ganz.
Stilistisch ist "Kaamos", der neue Tonträger der Nordmänner, nämlich tief in den Anfängen der Peaceville-Generation verwurzelt. Die gelegentlichen Death-Metal-Parts erinnern an die früheren Scheiben aus dem Hause PARADISE LOST, ANATHEMA und Co., übernehmen die doomige Inspiration, und wenn es um die ergreifenden, melancholischen Nuancen geht, dürfte MY DYING BRIDE an mancher Stelle ebenfalls Pate gestanden haben. Dazu gesellen sich tolle Piano-Parts, gelegentlich heroisch anmutende Harmonien, ein reduzierter orchestraler Unterbau und schlussendlich Refrains, die sich dem Level der genannten Acts problemlos anschmiegen. Das klingt bisweilen fantastisch, episch und ausladend monumental, wäre da nicht ein klitzekleiner Haken, der das Ganze aber auch nur minimal trübt, denn in Sachen Abwechslung bleibt AS THE SUN FALLS in manchen Passagen und vor allem zum Ende hin ein bisschen etwas schuldig.
Man kann zwar nicht behaupten, dass der finnische Fünfer ausschließlich auf dem gleichen Schema herumreitet, jedoch sind die Arrangements schon mit vielen Parallelen bestückt, die zwar einen gesunden Fluss garantieren, hin und wieder aber auch nach einer Eruption verlangen. In 'Aurora' geht die Band beispielsweise etwas ungestümer zu Werke und variiert das Tempo auch ein bisschen offensiver, jedoch bleiben solche Ausreißer die Ausnahme, wären aber in einer Mehrzahl gewünscht, die AS THE SUN FALLS nicht anbieten kann. Das mag die Qualität der einzelnen Kompositionen in keiner Weise beeinträchtigen, doch in Summe fällt es schon auf, dass hier eine gewisse Konformität gegeben ist, die gerne etwas klarer gesprengt werden dürfte.
Derartige Einschnitte sind jedoch jederzeit mit den individuellen Highlights gegenüberzustellen, die das Quintett auf "Kaamos" in Masse aufbietet, und daher auch gut zu verschmerzen. Denn mit solch einem Pulverfass aus melodischen Fragmenten kann man heute immer noch ganz leicht punkten - und das ist auf diesem Album dann auch absolut der Fall!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes