ASARU - From The Chasms Of Oblivion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2012
Mehr über Asaru
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Schwarzdorn Production (Soulfood)
- Release:
- 18.05.2012
- The Eyes Of The Dead
- At Night They Fly
- Under The Flag
- Blind Obedience
- Fortapt I Dodens Favn
- Nebel
- Beyond The Bonds Of Time
- Invoking The Serpent Of Death
- World On Fire
Die deutsch-norwegische Band zelebriert einen archaischen Stil auf überzeugende Weise.
Vor ziemlich genau drei Jahren erschien mit "Dead Eyes Still See" das Debütalbum dieser Black-Metal-Band um den ehemaligen AGATHODAIMON-Musiker Frank Nordmann, das er 2006 mit dem alten Line-up der Band noch in seiner deutschen Heimat eingespielt hatte. Damals sprach ich in meiner Rezension davon, dass sich die Band quasi aus dem Stand in die erste Reihe des deutschen Black Metals gespielt habe. Dummerweise war seinerzeit auch die Rede davon, dass die Band auf Eis gelegt würde, eine Auferstehung jedoch denkbar sei.
Nun ist es soweit: Frank Nordmann hat seinen neuen Lebensmittelpunkt in Oslo gefunden und dort hat er mit Schlagzeuger Sebastian Wilkins (VARULV) und Bassist Petter Myrvold (CLAYMORDS) auch geeignete Mitstreiter gefunden, um seine Vision von archaischem und doch sehr melodischem Black Metal nordischer Prägung weiter voran zu treiben. Ob sich ASARU damit nun in der ersten Reihe des deutschen Black Metals etabliert, oder doch eher versuchen muss, erstmal durch diverse norwegische Ligen durchzumarschieren, das ist letztlich egal, denn es zählt die Qualität der Musik, und die ist auf dem Zweitwerk "From The Chasms Of Oblivion" einmal mehr überzeugend.
Nach der klirrenden, rasenden und in mehreren Abschnitten auch sehr thrashig ausgerichteten Abrissbirne 'The Eyes Of The Dead' widmet sich die Band erst einmal geisterhaften Nordland-Elegien, die in den herrlich morbiden Leads und im beschwörenden Krächzgesang von 'At Night They Fly' ihren Widerhall finden. Ein monumentaler Siebenminüter, der aller Register des Mittneunziger-Black-Metals zieht und nach mehr verlangt. Flirrendes Strumming und ratternde Blasts führen bei 'Under The Flag' noch weiter zurück in der Geschichte der Nordlandraserei, wuchtiges Drumming und leicht folkige Melodien prägen 'Blind Obedience', die kalt und kristallin ausklingenden Akkorde gemahnen an IMMORTALs 'Battles In The North'.
Dass es mit den norwegischen Lyrics zu 'Fortapt I Dødens Favn' noch ein Stückchen klirrender und in Richtung frühe SATYRICON und RAGNAROK gehen würde, kommt wenig überraschend, doch dass dabei im letzten Drittel folkige Leads und klare Chöre hinzutreten bereichert das Stück nochmals ungemein.
Da auch das abschließende Songquartett das Niveau der vorgenannten Stücke hält und sich weder hinter dem Debütalbum ASARUs noch hinter dem Schaffen vergleichbarer Bands verstecken muss, bleibe ich dabei: Diese deutsch-norwegische Bande zelebriert einen archaischen, alten und für mich nach wie vor großartigen und spannenden Stil auf sehr authentische und fesselnde Weise, sodass sie dem Genrefan zwingend ans Herz zu legen ist.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle