ASGRAUW - Gronspech
Mehr über Asgrauw
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Heidens Hart
- Release:
- 04.02.2019
- Pletsmajoor
- Wolvenbloed
- Sgoer
- Duu Velsbe Rreg
- Kiste Trui
- Duitenpact
- Galgehei J
- Zwotte Ruine
- Grafwe Gen
Ein klarer Schritt nach vorne - auch wenn noch einiges an Luft bleibt!
Von Grünschnäbeln kann bei ASGRAUW mittlerweile nicht mehr die Rede sein. nachdem sich die niederländische Black-Metal-Combo auf ihrem ersten Album noch in viel zu viele konventionelle Strickmuster verrannt hatte, entwickelt sie auf ihrem neuen Silberling endlich ein ansprechendes Profil und sucht im traditionellen Kontext dennoch eine eigene Nische, in der ihre Aggressionen mit melodischen Komponenten in eine angenehme Kontrastwirkung gerät, vor der sich auch so mancher depressiver Einschub nicht verstecken muss - zumindest in der Theorie.
Bei der Umsetzung hat ASGRAUW allerdings noch ein paar kleine Hürden zu überspringen, bevor man auch von einem durch und durch ansprechenden Endresultat sprechen kann. Die Band ist hier und dort noch etwas zu hektisch unterwegs und bekommt die vielen Ideen nicht immer unter einen Hut. In den Uptempo-Phasen erlebt man zwar geschmeidigen Melo-Black-Metal nach dem Vorbild der älteren skandinavischen Schule, doch zu gewissen Punkten wirkt das Material noch leicht überfrachtet, gerade was den wiederkehrenden Widerspruch aus dezenter Tastenbeschallung im Background und ambitioniertem, manchmal aber einfach zu dominanten Schlagzeugspiel angeht. Die Jungs haben einen Mann hinter den Kesseln, der sich bei Hellhammer, Barker und Co. sicherlich eine Menge abgeschaut hat, allerdings passt sein komplexes Spiel nicht immer zum eher basischen Ansatz seiner Mitstreiter, die trotz handwerkliches Finesse eher um eine schlichte Darbietung bemüht sind.
Diesbezüglich muss ASGRAUW sicherlich noch einmal nachbessern, wenngleich die vielen Feinheiten, die sich in den Songs von "Gronspech" verbergen, auf alle Fälle auch einen Schlüsselreiz ausüben, der die Neugierde auch langfristig aufrechterhält. Gerade im Vergleich zu vorangegangenen Releases wie "Schijngestalten" und "Krater" haben die Musiker noch einmal einen Sprung vollzogen, der vielleicht noch nicht die mögliche Reichweite ausgenutzt hat, aber deutlich spürbar im Gedächtnis bleibt. Nicht zuletzt die vielen verborgenen Melodien machen "Gronspech" zu einem anständigen und zuletzt auch zum ganz klar besten Werk im ASGRAUW-Katalog und läuten hoffentlich die glorreiche Ära ein, auf die sich die Band seit einiger Zeit erfolglos vorbereiten mag. Das Potenzial ist vorhanden, und diesmal schimmert es auch endlich durch!
Anspieltipps: Duitenpact, Zwotte Ruine
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes