ASHENT - Ashent (Demo)
Mehr über Ashent
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- My Kingdom Music
- Eden
- Anaemic Ardency
- Fallen Angel
- Awakened's Transitions
Ein tiefer Griff in die Vorurteil- und Klischee-Kiste: Progressiver Power Metal aus Italien? Bäh, das kann ja gar nichts sein.
Kann es nicht? Weit gefehlt! Was uns die sechs Youngster von ASHENT hier als selbstbetiteltes Vier-Track-Demo vorlegen, das hat nicht nur Hand und Fuß, sondern ist auch superb produziert, glänzt mit musikalischen Heldentaten und ist vor allem äußerst frisch, unverbraucht und einfallsreich aufgemacht.
Schade eigentlich, dass mir hier nur vier Stücke des Sextetts vorliegen, denn nach zwanzig Minuten wünscht man sich nichts sehnlicher als eine Fortsetzung.
'Eden' beginnt mit wunderbar gefühlvollen Lead-Gitarren, während beim Drumming sogar mal ein kurzer Blast-Part zu bestaunen ist. Was sofort auffällt, ist die Tatsache, dass ASHENT es mit den Genre-Grenzen nicht sehr genau nehmen. Hier findet der aufmerksame Hörer lupenreinen Prog, fast schon thrashig anmutendes Riffing, knackige Power Metal-Passagen und hymnenhafte Refrains, untermalt von sphärisch-bombastischen und teils sogar leicht Black Metal-lastigen Keyboards, über all diesen Zutaten schwebt der angenehme und sehr variable Gesang von Max Zhena, welcher teilweise sogar erstaunlich nahe an Growl-Regionen heranreicht.
Klingt gut? Das ist es auch, insbesondere wenn man bedenkt, dass es sich hier "nur" um eine Demo-Platte handelt, die mit dem enthaltenen Songmaterial allerdings locker mit den Größen im Biz mithalten kann. SYMPHONY X und DREAM THEATER haben die Jungs allesamt mal gehört, versuchen aber glücklicherweise nicht, diese nachzuahmen. Da würde ich ASHENT eher in die Ecke ELDRITCH oder vielleicht auch LABYRINTH (aber deutlich vertrackter und vielschichtiger) stecken.
Absolute Bonuspunkte sind neben dem tollen Gesang von Zhena (der hin und wieder an Russel Allen erinnert) und den beachtlichen technischen Fähigkeiten (sehr einfallsreiches Drumming, klasse Gitarrenarbeit) der Musiker die Homogenität der Songs, welche trotz aller Stilvielfalt, Tempo- und Rhythmuswechseln und unterschiedlicher Grundstimmungen wie aus einem Guss erscheinen. Wäre dies ein komplettes Label-Debut einer neuen Truppe, so würde ich hier wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken die Höchstnote zücken und die Platte in meine Jahres-Top 20 stecken.
So bleibt mir nur zu sagen, dass ASHENT als eine fette Empfehlung für alle progressiv aufgeschlossenen Powermetaller dort draußen sind und verbleibe in der Hoffnung auf ein in Bälde erscheinendes Full Length-Debut.
Ganz große Klasse!
Anspieltipps: Anaemic Ardency, Awakened's Transitions
- Redakteur:
- Rouven Dorn