ASKING ALEXANDRIA - Where Do We Go From Here?
Mehr über Asking Alexandria
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Better Noise Music
- Release:
- 25.08.2023
- Bad Blood
- Things Could Be Different
- Let Go
- Psycho
- Dark Void
- Nothing Left
- Feel
- Let The Dead Take Me
- Kill It With Fire
- Holding On To Something More
- Where Do We Go From Here
Quo vadis, ASKING ALEXANDRIA?
Es ist schon eine erstaunliche Entwicklung, die ASKING ALEXANDRIA in den letzten Jahren durchgemacht hat. So ist vom einstigen Metalcore der Briten zwischenzeitlich nicht mehr viel übrig geblieben und gerade mit den letzten beiden Alben "Like A House On Fire" und "See What's On The Inside" wandte man sich mehr und mehr dem Alternative Rock zu, der nur noch vereinzelte Ausbrüche in Richtung Core und teilweise auch Nu Metal wagte. Der Titel des neunten Albums "Where Do We Go From Here?" erscheint daher beinahe prophetisch, denn auch ich stelle mir unweigerlich eine ähnliche Frage: Wo soll es denn nun musikalisch in Zukunft hingehen mit ASKING ALEXANDRIA?
Nun, zurück zu den Metalcore-Wurzeln der Anfangstage geht es auf "Where Do We Go From Here?" definitiv nicht, doch zumindest fahren die Briten anno 2023 zumindest in Teilen wieder eine härtere Kante, auch wenn die massive Pop-Schlagseite der letzten beiden Langspieler weiterhin eine der zentralen Stützen des Bandsounds ist. So ist dann auch der Opener 'Bad Blood' trotz mächtiger Keyboards und eines eingängigen Refrains im Herzen ein wuchtiger Djent-Brecher, der mir durchaus gut gefällt. Noch etwas besser läuft mir sogar 'Things Could Be Different' rein, das mich in Teilen an KORNs Dubstep-Ausflug "The Path Of Totality" errinnert und eine ordentliche Portion Hit-Potential im Gepäck hat, ohne dabei die wuchtigen Gitarren komplett aus den Augen zu verlieren. Alles in allem ist der Track damit ein wuchtiger Moderrn-Metal-Brecher, der so mit Sicherheit den Nerv der Zeit treffen dürfte.
'Let Go' zieht danach in Sachen Härte aber auch schon wieder die Handbremse und sortiert sich eher in Alternative-Rock-Gefilden ein, wobei auch dieser Track wieder von einer tollen Hookline gerettet und zu einem kleinen Hit aufgewertet wird. Ab 'Psycho' nimmt mir dann aber doch der Pop-Appeal zu sehr das Zepter in die Hand, denn in Teilen könnte sich die Nummer auch locker irgendwo zwischen den belanglosen Radio-Hits der heutigen Zeit verstecken und spielt mit den gleichen ausgelutschten Synthesizer-Sounds, die heute so oft von Produzenten aus dem Ärmel gezogen werden. Und auch im weiteren Verlauf präsentiert sich das Songmaterial immer poppiger und in meinen Ohren dadurch auch austauschbarer, was meinen Hörgenuss massiv schmälert. Ja, die Nu-Metal-Gitarren, die heuer übrigens bei ASKING ALEXANDRIA in Kombination mit dem wummernden Bass schon auffällig nach KORN klingen, bekommen zwar auch immer wieder ihre vereinzelten Auftritte, doch so richtig metallisch wird es nur beim wahnwitzigen und vom Hardcore inspirierten Abriss 'Kill It With Fire' noch einmal.
Entsprechend werde ich trotz minimaler Kurskorrektur hin zu mehr metallischer Härte mit "Where Do We Go From Here?" genauso wenig warm wie mit den direkten beiden Vorgängern. Wem die bisherige musikalische Verwandlung der Band also gefallen hat, der dürfte auch vom neuen Langdreher nicht enttäuscht werden, doch wer - wie ich - den früheren Werken nachtrauert, wird mit dem Silberling sein Glück wohl nicht finden...
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs