ASPHAGOR - Pyrogenesis
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2023
Mehr über Asphagor
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 10.03.2023
- Ex Cathedra
- Nine Moons
- The Mizaru Doctrine
- Matricide
- The Great Erosion
- Scales Of Retribution
- Pyrogenesis
- The Summoning
- Pavor Nocturnus
- The Architect
- Ghost Of Aphelion
Schwarzer Stahl aus Tirol, den sich Freunde der neueren Bergener und Osloer Schule zum Hineinhören vormerken können.
Im zunächst doomigen Intro mit dezenten SABBATH-Vibes zieht das Tempo zum Ende hin langsam spürbar an und mit dem Auftakt des Openers 'Nine Moons' sind die Österreicher ASPHAGOR mitten im Black Metal angekommen, und zwar in Sachen technoider, harter Riffs und kalter Atmosphäre irgendwo in der Schnittmenge zwischen THORNS, KHOLD und SATYRICON zu Zeiten von "Rebel Extravaganza". Ein stoisch rockender Groove, immer wieder starke Basslicks, und Keyboard-Teppiche mit Einfluss auf das melodische Gepräge des Stückes übernehmen das Heft des Handelns.
Auch mit dem folgenden Stück erinnert die Band heutzutage eher an das eine oder andere norwegische Vorbild, denn wie früher an schwedische Bands der Schule DARK FUNERAL. Der knurrende Gesang von Fronter Morgoth bewegt sich irgendwo zwischen Abbath, Grutle und V'Gander von HELHEIM, wozu auch der epische Duktus und das gedrosselte, doomigere Riffing passen. Dabei ist ASPHAGOR allerdings weit weniger progressiv unterwegs als etwa ENSLAVED, aber auch nicht so straight und rock'n'rollig wie IMMORTAL. Dennoch, man könnte meinen, dass die Bergener Riege der Black-Metal-Veteranen gewisse Spuren im aktuellen Bandsound hinterlassen hat.
Im weiteren Verlauf setzt sich zunehmend der im Midtempo voran groovende, dezent rock'n'rollige Black Metal à la TULUS mit teils doomig-epischer Note durch, stets mit fein artikulierten und dennoch grimmigen Vocals und gelungenen Gitarrenleads, die hier und da auch an PARADISE LOST erinnern. Das ist ein absolut stimmiger Mix, wobei er über elf Songs unter Umständen einen kleinen Tick mehr Abwechslungsreichtum vertragen hätte, obwohl etwa Spoken-Word-Parts bei 'Matricide' oder der teilweise starke Death/Thrash-Ansatz in den schnellen Momenten von 'The Great Erosion' schon dafür zu sorgen wissen, dass das Album nicht zu einförmig wird.
Alles in allem ist "Pyrogenesis" also ein wirklich überzeugendes Stück schwarzen Stahls aus Tirol, das sich die Freunde sowohl der Bergener als auch der neueren Osloer Schule bedenkenlos zumindest auf die Liste zum Hineinhören setzen können.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle