ASSASSIN - Breaking The Silence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2011
Mehr über Assassin
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- SPV (SPV)
- Release:
- 25.02.2011
- Breaking The Silence
- Raise In The Dark
- Judas
- Turf War
- Destroy The State
- No Fear
- Kill Or Be Killed
- Real Friends
- Strike Back
- I Like Cola
Ruppig, ungehobelt und fast so gut wie in frühen Tagen: ASSASSIN sind zurück!
Mit "The Club" aus dem Jahr 2005 starteten ASSASSIN seinerzeit ein Comeback, das leider nur mit Abstrichen überzeugte. Ende 2010 konnten ASSASSIN dann einen Plattenvertrag mit der Firma klarmachen, die im Jahre 1986 das Debütalbum der Thrash-Rabauken - "The Upcoming Terror" (1986) - veröffentlichte: SPV/Steamhammer. Zurück zu den Wurzeln also? Die Antwort auf diese Frage lautet: Ja!
Auf "Breaking The Silence" gehen die Westfalen hörbar zackiger und entschlossener zu Werke, als auf "The Club". Unter der Regie von Produzent Harris Johns (u.a. SODOM, KREATOR uvm.) ist ASSASSIN ein Album geglückt, dass die Ungestümheit der beiden Alben "The Upcoming Terror" und "Interstellar Experience" (1988) authentisch ins Jahr 2011 transportiert. Verrenkungen machen ASSASSIN dabei gewiss nicht. Der Titeltrack 'Breaking The Silence' und das nachfolgende 'Raise In The Dark' setzen vor allem auf schnelles Tempo und zackiges Riffing. Die unverkennbar klingende Robert Gonella-Röhre sorgt für den ungehobelten Punk-Anstrich. So kann es gerne weitergehen!
Und das tut es auch. Auf durchgehend gutklassigem Level. Das flotte 'Judas' kann man binnen kürzester Zeit prima mitbrüllen und auch 'Destroy The State' verkörpert Thrash, wie man ihn mit dem Namen ASSASSIN gedanklich in Verbindung bringt. Besonders das zweitletzte Stücke 'Strike Back' böllert sehr fett durch die Szenerie - nicht zuletzt dank der Doublebass-Arbeit. In Szene gesetzt wird diese Thrash-Packung rezeptfrei durch eine typische 1980er-Produktion mit furztrockenen Drums. Natürlich ist das Klangbild von "Breaking The Silence" dabei deutlich transparenter, als das, was die Mittachtziger-Rumpeleien der Ruhrpott-Thrasher klanglich aufbieten konnten. Wäre da nicht die nervige Abschlussnummer 'I Like Cola' mit ihrem latent nach S.O.D. schielenden Chaos-Geschrubbe und den verzerrten Shouts, so hätte ich für "Breaking The Silence" eventuell sogar noch einen halben Punkt mehr locker gemacht. Eine derartige Rumpelnummer kann man lustig finden, muss man aber nicht. Mir jedenfalls geht dieses Stück auf den Zeiger!
So bleibt in der Endabrechnung zu konstatieren, dass ASSASSIN mit "Breaking The Silence" fast alles richtig gemacht haben. Gegenüber dem Vorgängerwerk haben sich die Ruhrpottler hörbar gesteigert und ASSASSIN können musikalisch sogar mit ihren Frühwerken mithalten. Für Thrasher, die mit den mechanisch und modern klingenden Produktionen von Andy Sneap (u.a. EXODUS) beispielsweise nichts anfangen können, dürfte die neue ASSASSIN-Scheibe ohnehin ein gefundenes Fressen darstellen. Insgesamt also eine gutklassige, ruppige Thrash-Keule, die nahezu uneingeschränkt kaufenswert ist.
Anspieltipps: Breaking The Silence, Raise In The Dark, Strike Back
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Martin Loga