ASSUMPTION - Absconditus
Mehr über Assumption
- Genre:
- Funeral Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Everlasting Spew Records
- Release:
- 20.04.2018
- Liberation
- Resurgence
- Beholder Of The Asteroid Oceans (Part I & II)
Zäh und schwierig zu Beginn, elegant und episch im Schlussakkord!
Tonnenschwere Kost aus dem italienischen Funeral-Doom-Segment: Bei ASSUMPTION ist Zugänglichkeit nach wie vor nicht der größte interne Renner. Auf ihrer neuen EP haben die Südeuropäer drei verdammt schwierige, bisweilen extrem sperrige Kompositionen gepackt, die sphärisch zwar mit wachsender Spieldauer immer weiter aufblühen, aufgrund der psychedelischen Einsprengsel und der generell noch viel zäher fließenden Lava (selbst WINTER war stellenweise wesentlich schneller unterwegs!) eine ganze Weile brauchen, bis man tatsächlich von ihnen in den Bann gezogen wird.
Vor allem der etwas holprige Opener 'Liberaton' hat größere Probleme, mit entsprechend mitreißenden Riffs und geradezu sakralem Stimmungsbild echte Akzente zu setzen. Die Gitarrensounds hätten gerne etwas eindringlicher sein können, aber auch bei den Vocals offenbart das erste Stück noch Nachhilfebedarf und kommt auch nach mehreren Anläufen nicht so recht in Wallung. Und auch das nachfolgende 'Resurgence' ist nicht der Dosenöffner, den diese EP eigentlich brauchen könnte. ASSUMPTION verpasst dem Song einen stark experimentellen Charakter, übertreibt es phasenweise fast schon mit den psychedelischen Kontrasten, schafft es zuletzt aber doch noch einen hauch von Melodik in die Nummer zu integrieren und sie souverän über die Ziellinie zu schieben.
Das eigentliche Highlight von "Absconditus" ist aber zweifelsfrei der zweiteilige Schlusstrack 'Beholder Of The Asteroid Oceans', in dem die sphärischen Highlights zu einem fast schon heroischen Monstersong kulminieren und auch die unterschwelligen Melodien ausreichend Raum bekommen, um den doomigen Fluss gewissermaßen episch und majestätisch zu gestalten. Zwar benötigt auch diese Nummer etwas Geduld, doch der bleibende Effekt ist nicht zu verachten und spiegelt schließlich einen der besten brachialen Doom-Tracks des kompletten Kalenderjahres wieder.
Nicht alles ist souverän, was ASSUMPTION hier anpackt, nicht jedes Riff zieht, und auch sind nicht alle Songs tadellos. Doch mit dem großen Finale dieser wechselhaften EP haben die Italiener einen nachhaltigen Investitionsgrund in ihrem neuen Release verankert, der jedem, aber auch wirklich jedem Funeral-Doom-Jünger einen Schauer über den Rücken jagen dürfte - und genau deshalb gibt es dann doch noch die (eingeschränkte) Empfehlung!
Anspieltipp: Beholder Of Asteroid Oceans (Part I & II)
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes