WALK IN DARKNESS - Gods Don't Take Calls
Mehr über Walk In Darkness
- Genre:
- Symphonic Gothic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Release:
- 12.12.2025
- Nico Rising
- Across The Oceans
- No Banners No Glory
- Chasing The Horizon
- Freedom
- Mother
- Towards Chang'an
- You Who Dream
- Bonus Track: Last Siren
Abwechslungsreicher, leicht melancholischer Trip am Rande des Weltuntergangs.
Mit "Gods Don't Take Calls" veröffentlichen die italienischen Gothic/Symphonic Metaller WALK IN DARKNESS rund um Sängerin Nicoletta Rosellini ihr fünftes Album. Wer die Band nicht kennt: Mich erinnert sie stark an VISIONS OF ATLANTIS, wobei es durch den Gothic-Anklang auf "Gods Don't Take Calls" etwas abwechslungsreicher zugeht als bei den Symphonic-Piraten aus Österreich.
Damit kommen wir auch schon zum ersten Pluspunkt des Albums: Die Götter gehen vielleicht nicht ans Telefon, aber sie zeigen sich vielseitig – und mutig. Das zeigt sich schon nach den ersten drei Tracks. Der Opener 'Nico Rising' ist halb Symphonic-Hymne am Powermetal-Rand, halb melancholische Ballade.
Bei 'Across The Oceans' gibt es einen ebenso fließenden Wechsel zwischen so ziemlich allem: Vom E-Gitarren-Solo zur ruhigen Passage in Begleitung akustischer Gitarren bis hin zum Percussion-schweren Refrain. Auch stimmlich zeigt Sängerin Nicoletta hier eine beeindruckende Bandbreite. Vom ruhigen Sprechgesang bis zu kräftigen arienartigen Auswüchsen ist da alles dabei.
Bei 'No Banners No Glory' geht es etwas schwermütiger zu. Der klare Gesang von Nicoletta wird hier ergänzt durch wohldosiertes, tiefstes Growling im Hintergrund. Das erinnert ein wenig an AMORPHIS und funktioniert deswegen – zumindest für mich wenig überraschend – hervorragend.
Pluspunkt Nummer zwei: Alle Songs sind gleichermaßen gut. Es gibt keine echten Ausreißer – weder in die eine, noch in die andere Richtung. Wenn ich trotzdem einen Lieblings-Track benennen müsste, es wäre wohl 'Chasing The Horizon', denn der ist so durcheinander und bunt, dass er einfach hängen bleibt. Unter anderem weil ich alle Songs gut finde, verzichte ich jetzt auch auch darauf, jeden Song einzeln zu beschreiben. Es ist aber auch so, dass das Album ein stimmiges Gesamtkunstwerk ist. Deswegen empfehle ich, sich das einfach mal als solches in Gänze zu genehmigen.
"Gods Don't Take Calls" legt großen Wert aufs Storytelling und nimmt sich im weitesten Sinne des Themas Weltuntergang an. Entsprechend geht es thematisch eher düster zu. Neben diesem inhaltlichen roten Faden sind die Zutaten viel Harmonie, wenig Geballer und Nicolettas wunderbare Stimme im Mittelpunkt. Das klingt erstmal eintönig, ist es aber nicht. Denn WALK IN DARKNESS gelingt es, diese Komponenten immer wieder zu variieren und zu überraschen. Das Ganze ist dabei gut produziert und abgemischt, weshalb hier für mich ein richtig gutes Album zusammenkommt.
Wenn ich was kritisieren müsste, wäre es das Auftreten der Band: Mit Ausnahme von Sängerin Nicoletta treten die Bandmitglieder als gesichtslose Kapuzenträger auf. Begründet wird das mit dem Hervorheben von Universalität über Individualität. Mir persönlich ist das zu dramatisch und unnötig. Ich sehe dem Koch gern ins Gesicht. Schmecken tut es mir hier aber trotzdem.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Pfennig


