ASTEROID - Asteroid
Mehr über Asteroid
- Genre:
- Stoner/Psychedelic
- Label:
- Fuzzorama / Rough Trade
- Release:
- 17.08.2007
- The Great Unknown
- Speaking To The Sea
- Panoramic Telescope
- The Infinite Secrets Of Megladoon
- Silver Leaf
- Water
- Little Fly
- Strange Trip
- Flowers And Stones
- The 13th Witching Hour
- Doctor Smoke
Das nenn ich mal ein Statement: Das Vollzeit-Debüt von ASTEROID entpuppt sich mal eben als absoluter Stoner/Psychedelic-Überflieger des Jahres 2007, und das, obwohl es an starker Konkurrenz - gerade aus dem Bereich des fussligen Fuzzrocks - nicht wirklich mangelt. Respekt!
Das Trio (!) aus Schweden kredenzt dem geneigten Hörer einen fast einstündigen Trip durch verstaubte Wüsten, das Weltall und die farbigen, abstrusen Abgründe eines zünftigen THC-meets-LSD-Rausches. Dabei dröhnt, drückt, wummert und röhrt der Bass von Tieftöner Johannes dermaßen, wie ich es noch auf keiner Platte zuvor vernommen habe. Leute, bei euch wäre ich wirklich mal gerne im Proberaum zu Gast! Neben der Tatsache, dass so der Sound von ASTEROID richtig, richtig fett und drückend tönt, hilft der fiese Klang des Langholzes auch, eventuelle Soundlöcher bei nur einer verwendeten Klampfe zuzukleistern bevor sie überhaupt entstehen können. Zwar kann das Ganze auf Dauer oder bei zu häufigem Hörkonsum etwas an den Nerven zerren, aber ganz ehrlich: Einen derart dominanten, präsenten und insbesondere vordergründigen Basssound bekommt man wohl bei kaum einer anderen Band in diesem Ausmaße geboten. Hat was!
Stilistisch erinnert das Trio dann zwar durchaus auch an Größen wie die SPIRITUAL BEGGARS, KYUSS oder ORANGE GOBLIN, vermag sich aber aufgrund des absolut grandiosen Gesangs deutlich von den stilistischen Einflüssen abzusetzen. Der kommt übrigens, mittlerweile nicht mehr verwunderlich, ebenfalls von Basser Johannes. Wahnsinn, was der Kerl aus seinen Stimmbändern alles herauskitzelt - es wäre schließlich ein Einfaches gewesen, einfach relativ monoton und zugedröhnt zu den mitreißenden, kreativen und bis zur letzten Sekunde spannend bleibenden Stücken zu singen, doch gerade die Stimme, Stimmlage und Emotionalität in selbiger machen ASTEROIDs selbstbetiteltes Werk zu etwas ganz, ganz Besonderem.
Extrem innovativ mag man das Ganze nicht finden, da neben den bereits erwähnten Szenegrößen auch gerne mal sämtliche Meister der Siebziger zitiert werden, aber in meinen Ohren hat der Asteroid einen ganz eigenen Anstrich, der mehr als die Summe der wirklich mehr als gutklassigen Einzelteile ist. Alleine schon die Fähigkeit, den Hörer nicht nur durch staubige, verlassene Wüstenlandschaften schicken zu können, sondern im gleichen Song auch noch auf eine Reise in die unendlichen Weiten des Weltalls mitnehmen zu können, ist meines Erachtens nach nicht nur erwähnens-, sondern vor allem lobenswert.
Dabei ist hilfreich, dass die Jungs ebenso gerne jammen wie sie es lieben, nachvollziehbare, aber stets überraschend wirkende Songstrukturen zusammenzuschustern. Dem Gesang wird ebenso viel Platz eingeräumt wie reinen Instrumentalparts, und jeder einzelne der drei Musiker kann Unmengen an Gefühl transportieren und erzeugen. Schön, dass lediglich drei der insgesamt elf Kompositionen die Fünf-Minuten-Marke nicht knacken - so hat man mehr Zeit, in die elegischen Klangsphären der Ikealänder einzutauchen.
Ich bleibe dabei: "Asteroid" ist das Stoner/Psychedelic/Fuzz-Highlight dieses Jahres, und es müsste schon mit noch unbekannten Drogen zugehen, wenn die drei Jungs nicht in absehbarer Zeit auch international an der Spitze der Genres stehen würden. Grandios!
Anspieltipps: The Great Unknown, Panoramimc Telescope, Silver Leaf, Flowers And Stones
- Redakteur:
- Rouven Dorn