ASYLUM ON THE HILL - Passage To The Puzzle Factory
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2011
Mehr über Asylum On The Hill
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Suburban Records (Soulfood)
- Release:
- 04.02.2011
- I Got You
- Bad Reputation
- Go Tell It On The Mountain
- La Pistola
- Interruption
- Beneath The Unfold
- Devil's Disco Part I
- Devil's Disco Part II
- Some Kind Of Wonderful
- Last Ride
- Forevermore
- Honey Bee
- Stones Will Wash Away
- Blood On The Doorway Part I
- Blood On The Doorway Part II
- Seasons Of Hurt Introduction
- Seasons Of Hurt
- Ghost (Hidden Track)
Größtenteils sehr ansprechender und überraschender Wüsten-Rock mit fetten Riffs und ein paar Schrägheiten.
Hier ist es also, the next Wüsten-Rock-Dingens. Schon hundertfach gehört? Mitnichten. Stoner Rock ja, aber kein bisschen typisch für das Genre. Hier beschränkt man sich nicht auf ebenso staubtrockene wie dröge Riffwände, auch werden keine psychedelischen Dauer-Wiederholungsschleifen geboten, bis man glaubt, durch den Raum zu schweben. ASYLUM ON THE HILL gehen ebenso originell wie unkonventionell zu Werke, was die Sache sehr vielseitig und nicht minder spannend macht.
Das Grundgerüst bildet dabei cooles, grooviges Stoner-Riffing, wobei man immer wieder in Richtung dreckigem kick-ass-Rock'n'Roll abdriftet, was das Ganze angenehm ruppig und heavy gestaltet. Das läuft schon richtig gut rein. Nur beim Gesang ist noch etwas Luft nach oben, wodurch nicht alle Songs so richtig zünden können. Und manche Nummern wirken schlicht etwas zu verspielt, besonders zum Ende der Platte hin fehlt so ein bisschen die Gradlinigkeit, die die Scheibe am Anfang noch auszeichnet. Auch das beinahe nervige 'Go Tell It On The Mountain' (der Titel ist kurioserweise wie ein Klassiker des Gospels benannt) hätte man besser weggelassen, aber größtenteils ist das schon sehr gelungen, vor allem treibende Stampfer wie 'La Pistola', 'Devil's Disco Part II' und 'Last Ride' sind aller Ehren wert und können locker als Tanzflächenfeger durchgehen.
Wenn man etwas genauer hinhört, kann immer wieder ein paar nette Details entdecken, die ASYLUM ON THE HILL auf ihrer Platte versteckt haben und die die Kiste angenehm auflockern. Da gibt es wunderbare Fuzz-Gitarren wie bei 'Bad Reputation', einen Gesangs-Gastauftritt von Danko Jones bei 'Last Ride' (der beste, weil wildeste Song auf "Passage To The Puzzle Factory"), krankes Gelächter wie direkt aus der Psychiatrie entsprungen, eine überraschenderweise ebenso gefühlvolle wie gelungene Ballade ('Stones Will Wash Away') und sogar bluesiges Gitarrenspiel wird ein paar Mal eingewoben. Dazu kommen augenzwinkernde Einschübe wie 'Some Kind Of Wonderland'. Und erst dieses abgefahrene, geile Cover: eine Mischung aus Widder und Pavian auf einem rosafarbenen, stützberäderten Kinderfahrrad. So etwas kann einem tatsächlich nur schwerlich in nüchternem Zustand einfallen. Ein heißer Kandidat für das Albumcover des Jahres.
Fazit: Ein sehr interessanter, weil abwechslungsreicher und unkonventioneller Rundling, bei dem zwar nicht rundum alles gelungen ist, der sich aber angenehm von der Masse abhebt und alles andere als eine reines, typisches Stoner-Rock-Scheibchen geworden ist. Allerdings haben ASYLUM ON THE HILL immer mal wieder ein paar Songs drin, die nicht so recht zünden wollen; aber wenn man beim nächsten Mal diese vereinzelten Füller wegbekommt, dann könnte uns etwas richtig Großes ins Haus stehen
Anspieltipps: I Got You, La Pistola, Devil's Disco Part II, Last Ride
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer