AT THE GATES - The Nightmare Of Being
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2021
Mehr über At The Gates
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 02.07.2021
- Spectre Of Extinction
- The Paradox
- The Nightmare Of Being
- Garden Of Cyrus
- Touched By The White Hands Of Death
- The Fall Into Time
- Cult Of Salvation
- The Abstract Enthroned
- Cosmic Pessimism
- Eternal Winter Of Reason
Ein Bollwerk vor dem Herrn
Die Fan-Herzen wurden beruhigt und schlugen fast schon höher als mit "At War With Reality" die Erwartungen des AT THE GATES-Comebacks erfüllt wurden. Keine vier Jahre später folgte "To Drink From The Night Itself" und ein kollektives Feuerwerk, auf dem Lindberg und Co. auch die letzten Zweifel beseitigten. Nun steht Scheibe Nummer drei nach 2011 in den Startlöchern und laut Frontmann Tomas ist das übergreifende "The Nightmare Of Being"-Thema der Pessimismus. Aber anstatt es pessimistisch oder negativ klingen zu lassen, verbinden die Schweden heuer die fulminante Durchschlagskraft des melodischen Death'n'Thrashs mit düster-progressiven Zügen und erschaffen hiermit eine Urgewalt, die den Hörer von Beginn an in den Bann zieht.
Stellvertretend hierfür steht das 'The Paradox'-Monster, das recht brachial eine dichte Finsternis erzeugt. Manche Stellen gleichen gar einem Fiebertraum, der sich dem Titel passend durch die komplette Scheibe zieht. Insbesondere das zunächst befremdlich wirkende 'Cosmic Pessimism' ist im Albumkontext ein absolut logischer AT THE GATES-Schritt. Und während die KING DIAMOND-Elemente im treibenden, musikalisch tiefgründigen 'Spectre Of Extinction' durch den Gastbeitrag von Andy La Rocque nicht zufällig umherschwirren, überrascht das hochexperimentelle 'Garden Of Cyrus', indem es tief in die Prog-Geschichte blickt. Der warme, kraftvolle Sound lädt zum Träumen ein und wie Uns' Freddy will uns AT THE GATES in diesen das Fürchten lehren. Anstatt zu flüchten, nehmen wir das Angebot aber gerne an und lassen uns für 45 Minuten in eine andere Welt entführen.
Ideenreichtum gepaart mit Wucht und Durchsetzungskraft zieren auch die Handschrift solcher Songs wie 'Touched By The White Hands Of Death' und dem Grande Finale 'Eternal Winter Of Reason'. Durch die einen oder anderen getragenen Passagen erhalten die brachialen einen zusätzlichen Schub, sorgen für enorm viel Dynamik und allen voran dafür, dass auch "The Nightmare Of Being" kein ach so typisches AT THE GATES-Album ist. Solch eines gibt es nämlich gar nicht, versucht sich der Schweden-Fünfer doch von Album zu Album stets neu zu definieren und ist und bleibt somit eine der spannendsten Bands, wenn es um Innovation und Progressivität im hauchzart melodischen Todesblei geht.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp