ATARAXIA - Kremasta Nera
Mehr über Ataraxia
- Genre:
- inspirierte Kunst in musikalischer Form
- Label:
- Ark Records
- The Song Of Axieros
- The Nine Rituals
- Kremasta Nera
- Ochram
- Therma
- Efestia
- Ebur
- Kaviria
- Fengari
- Klethra
- Gria V Athra
- Migratio Animae
- Wings (I Had Once)
- La Fame E La Danza
Eine ungemein atmosphärische Komposition mit dem Titel 'The Song Of Axieros' eröffnet "Kremasta Nera", die bereits neunzehnte (!!) CD-Veröffentlichung (ein Unzahl an Kassetten, VHS-Videos und Schallplatten vervollständigen eine Discographie von gigantischem Umfang) einer aus Italien stammenden Formation mit Namen ATARAXIA.
Auffällig ist, dass in besagtem Track der Text lediglich gesprochen wird, und zwar von Francesca Nicoli, der hauptamtlichen Sängerin dieser Formation, die über eine engelsgleiche und in Folge dieser Scheibe mehrfache erfolgreich zum Einsatz kommende, klassisch ausgebildete Sopranstimme verfügt. Zudem wird der Text in besagter Komposition in italienischer Sprache vorgetragen, was in Folge zwar immer wieder vorkommt, jedoch nicht ausschließlich, da ATARAXIA hinsichtlich der Sprachauswahl im Verlauf der Spielzeit mehrfach wechseln. Weiter muss zur einleitenden Komposition von "Kremasta Nera" auch noch hinzugefügt werden, dass die Musik im Hintergrund eher als Soundtrack zu einer Naturdoku dienen könnte, als dass man von einem handelsüblichen "Lied" sprechen könnte.
Das anschließende 'The Nine Rituals' basiert dann in erster Linie auf rituellem Getrommel, dessen fraglos vorhandene hypnotische Wirkung jedoch auf Grund der Tatsache, dass hier sehr wohl auch Vokalpassagen zum Einsatz kommen, abgeschwächt wird und besagtes Stück Musik doch eher zu einem "Song" im wahrsten Sinne des Wortes wird. Beschreiben lässt sich der Vortrag der Italiener nicht nur dafür, sondern generell nur sehr schwierig. In erster Linie haben sich Vittorio Vandell (Saiteninstrumente), Giovanni Pagliari (Tasteninstrumente), Riccardo Spaggiari (Percussions) und Sängerin Francesca Nicoli der Musik als Kunstform hingegeben, wobei man sich den Leitsatz "Music exists to express, what is not possible to be expressed by words" offenbar als Motiv für die Karriere auserkoren hat. Wie auch immer man derlei Klänge im Endeffekt auch bezeichnen mag, "rituell inspirierte Kunst in musikalischer Form" trifft als Bezeichnung der gehörten Klänge meiner Meinung nach am ehesten zu.
Von schwermütig und melancholisch anmutenden Sequenzen über klassisch inspirierte Passagen bis hin zu beinahe ausschließlich nach Oper klingenden Elementen, die vor allem im Titelsong und in 'Migratio Animae' offenkundig werden, fahren die Italiener eine sehr interessant anmutende Melange auf, die man sich jedoch einige Male zu Gemüte führen muss, um die Musik von ATARAXIA zumindest halbwegs erfassen zu können. Die dazu benötigte Ruhe und Muse sollte ebenfalls selbstverständlich sein um in die Welt von ATARAXIA eintauchen zu können. Nicht zuletzt deshalb um die bereits erwähnten rituellen Momente, die auch in weiterer Folge immer wieder das Bild von "Kremasta Nera" prägen, richtig genießen zu können.
Als Inspirationsquelle geben die Italiener ihre Herkunft an und erklären in Folge ihr breit gefächertes Angebot an Klängen auch damit, dass Italien eben schon immer im Einzugsgebiet unterschiedlichster kultureller Einflüsse gelegen ist und dadurch auch ein dermaßen reichhaltiges Kulturprogramm anzubieten hat.
"Kremasta Nera" enthält eine sehr abwechslungsreiche und immerzu intensive und tiefgründige musikalische Vielfalt, die es Wert ist, angetestet zu werden. Auch wenn von Unterhaltungsmusik, oder gar Rockmusik, hier noch nicht einmal irgendetwas zum Vorschein kommt, haben Kompositionen, wie das schwer orientalisch anmutende 'Ochram' oder sogar das tief in der Klassik verankerte 'Ebur' ihren Reiz, wobei mich vor allem das Letztgenannte irgendwie an die aktuelle Veröffentlichung ehemaliger "Kings Of Metal" erinnert, aber das ist einen andere Geschichte....
Anspieltipps:
The Nine Rituals, Ochram, Wings (I Had Once)
- Redakteur:
- Walter Scheurer