ATRæ BILIS - Aumicide
Mehr über Atræ Bilis
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- 20 Buck Spin
- Release:
- 19.04.2024
- Protoxenesis
- Hell Simulation
- Salted In Stygia
- Inward To Abraxas
- To Snuff The Spirit Guides
- Aumicide
- Kingdom Of Cortisol
- A Monolith Aflame
- Through The Hologram's Cervix
- Excruciate Incarnate
Wenn Todesblei zur Kopfsache wird...
Mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, ist definitiv nicht das bevorzugte Vorgehen dieser Herren aus Pittsburgh - und dennoch wird bei ATRÆ BILIS viel zu viel mit dem Kopf gesteuert und selten auch mal das Bauchgefühl berücksichtigt. Auf "Aumicide" bringt die Band extrem viele sehr unterschiedliche Fragmente unter, die im weitesten Sinne vielleicht in die Kategorie des technischen Death Metals gehören, bei denen aber auch in Sachen Atmosphäre so viel geschieht, dass es extrem schwierig ist, den manchmal doch recht wirren Ideen von ATRÆ BILIS zu folgen. Und dabei ist zu berücksichtigen, dass das Quartett beileibe nicht daran interessiert ist, ihre Songs beträchtlich in die Länge zu ziehen.
Und so entwickeln aich auf "Aumicide" zwei völlig unterschiedliche Perspektive auf die Dinge, die in den rund 40 Minuten dargeboten werden. Zum einen ist es nämlich verdammt spannend, ausschließlich auf die Arbeit der Leads zu schauen. Hier werden sehr bedrohliche Szenarien entworfen, stimmungstechnisch ziemlich interessante Arrangements aufgeworfen und gerade in den etwas ruhigeren Parts auch eine gewisse Anziehungskraft vermittelt. Auf der anderen Seite wirbelt ATRÆ BILIS dann aber auch wieder mit recht angestrengten Stakkatos, variiert das Tempo fast im Sekundentakt, platziert dicke Grooves neben sehr kurzen Attacken und findet irgendwie nie so recht Punkt und Komma - und das macht die Sache einfach unglaublich schwer konsumierbar, auch wenn man die handwerklichen Fertigkeiten der Band umgehend zu schätzen lernt.
Doch der verkopfte Ansatz, den ATRÆ BILIS auf "Aumicide" sehr stark in den Vordergrund stellt, ist letztlich ein ziemlicher Stimmungskiller, der auch dadurch nicht kompensiert werden kann, dass viele Fragmente richtig stark sind. Aber es ist zu viel Stückwerk, die Übergänge sind zumeist ruckelig, und dass man "Aumicide" gerade im vertrackten Schlussdrittel kaum mehr folgen kann, kann auch durch die vielen interessanten Ideen nicht aufgefangen werden. Dieses Album könnte Spaß machen, wenn hier und dort einfach ein bisschen weniger experimentiert würde; so jedoch ist es eine Geduldsprobe, die man auch mit starken Nerven nur schwerlich bestehen wird.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes