ATREYU - Long Live
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2015
Mehr über Atreyu
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Spinefarm (Universal Music)
- Release:
- 18.09.2015
- Long Live
- Live To Laour
- I Would Kill Lie Die (For You)
- Cut Off The Head
- A Bitter Broken Memory
- Do You Know Who You Are
- Revival (Interlude)
- Heartbeats And Flatlines
- Brass Bails
- Moments Before Dawn
- Start To Break
- Reckless
- So Others May Live
Zurück zu den Wurzeln.
Sechs Jahre sind vergangen seit das letzte ATREYU-Album "Congregation Of The Damned" bei mir eingeschlagen hat. Emanzipiert vom Metalcore der früheren Jahre mit Killerrefrains und metallischen Leadgitarren. Auch nach der Anfangseuphorie lief das Album bei mir noch regelmäßig, womit dann auch der berühmte "test of time" locker bestanden wurde. Entsprechend hibbelig war ich bei der Ankündigung von "Long Live" und habe das Werk natürlich auch gleich gierig aufgesogen als es schließlich vor mir lag.
Meine recht hohen Erwartungen können die Amis dann allerdings nicht erfüllen. Stilistisch geht es wieder eher in Richtung von Alben wie "The Curse", "A Death-Grip On Yesterday" oder "Lead Sails Paper Anchor". Der Metalcore rückt also wieder mehr ins Zentrum des Geschehens und die so herrlichen metallischen Leadgitarren wurden beinahe ersatzlos gestrichen. Für Fans der frühen ATREYU sind das natürlich gute Nachrichten, ich selbst finde das allerdings mehr als schade.
Entsprechend setzt Alex Varkatzas seine Screams wieder bedeutend öfter ein, während die Refrains in der Regel clean gesungen werden. Immerhin hat er dabei nicht die Gabe verloren, eingängige Refrains zu schreiben. Songs wie 'Long Live', 'Cut Off The Head', 'A Bitter Broken Memory', 'Start To Break' oder 'So Others May Live' graben sich immer noch mit einem untrüglichen Melodiegespür in die Hörgänge und bleiben da auch eine ganze Weile. Klar, der Wechsel zwischen Screams und Klargesang ist nicht mehr besonders originell, aber wenn die Songs so flüssig komponiert sind, kann man darüber locker hinwegsehen.
Allerdings haben sich dieses Mal auch ein paar Songs eingeschlichen, die mich nicht so recht überzeugen wollen. Da hätten wir die "We Will Rock You"-Hommage 'Do You Know Who You Are', die mich fast ein wenig ärgert. Dann doch lieber den Song covern, als so offensichtlich abzukupfern und dem Kind einen neuen Namen zu geben. Dann haben wir das blasse 'I Would Kill Lie Die (For You)' und das getragene, etwas langgezogene 'Moments Before Dawn', die auch nach einem Dutzend Spins noch keinerlei Wirkung erzielen können.
Unterm Strich ist "Long Live" damit immer noch ein gutes Metalcore-Album, aber so entzückt wie einst bei "Congregation Of The Damned" bin ich dieses Mal längst nicht. Fans der frühen Alben der Truppe werden das gegebenenfalls anders sehen und von einer Rückbesinnung auf die Wurzeln sprechen. Diese können dann auch wenigstens einen Punkt aufaddieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk