ATROCITY - Gemini
Mehr über Atrocity
- Genre:
- Gothic Metal
- Taste Of Sin
- Zauberstab
- Tanz Der Teufel
- Liebesspiel
- Wilder Schmetterling
- Sound Of Silence
- Das 11. Gebot
- Sometimes...A Nightsong
- Seasons In Black
- Gemini
- Lili Marleen
ATROCITY haben es bisher immer erfolgreich geschafft, sich der Einordnung in irgendwelche Metal-Schubladen zu entziehen. Begannen sie Ende der 80er Jahre noch als Death Metal Band, so waren und sind sie bis heute immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, wie Zusammenarbeiten mit DAS ICH, LACRIMOSA und SILKE BISCHOFF belegen.
Auch bei ihrem neuesten Album "Gemini" fällt es schwer, den Stil einzuordnen: Alex Krull & Co vermischen moderne Elemente aus dem Elektro mit fetten Gitarrenriffs, lassen poppige Keyboards einfließen und garnieren das Ganze mit abwechselnd deutschen und englischen Lyrics.
"Taste Of Sin" und "Tanz Der Teufel" erinnern unwillkürlich an UMBRA ET IMAGO und RAMMSTEIN, "Sometimes...A Nightsong" besticht mit Dark-Wave-Elementen, während man "Das 11. Gebot" und "Seasons In Black" deutlich die Thrash- und Death-Metal-Wurzeln von ATROCITY anmerkt.
Ebenso kommen zuckersüße weibliche Vocals auf "Gemini" zum Zuge, wie beispielsweise beim eher düsteren "Liebesspiel", welches leider aufgrund des billig klingenden und dazu noch viel zu leise aufgenommenen Keyboards an Stärke verliert, oder dem nachfolgenden Song "Wilder Schmetterling", wobei dieser trotz guter musikalischer Aufmachung eher lachhaft wirkt (Textauszug: "Mein Papillion, ich bau für uns einen Cocoon..." - an den Lyrics sollte man teilweise noch ein bisschen feilen).
Beachtlich gut geworden sind die Coverversionen des schlüpfrigen ZSAZSA-Songs "Zauberstab" und besonders "Sound Of Silence" von dem legendären Duo SIMON & GARFUNKEL. Spätestens hier lässt sich leicht erahnen, wer die junge Dame ist, die so eifrig ihre Vocals auf dem Album beisteuert..., es ist niemand geringeres als Liv Kristine Espenœs, ihres Zeichens Frontfrau von THEATRE OF TRAGEDY. Ihr Duett mit Alex verleiht dem Klassiker eine fast ehrfürchtige Erhabenheit, die einzig und allein durch das nervige und absolut unpassende Keyboardgeklimper während des Stücks gestört wird.
Das bekannte "Lili Marleen" hat abschließend hingegen leider nicht mehr viel mit dem Original zu tun, das Metal-Gewand steht dem Lied einfach nicht und macht nur dessen romantische Stimmung kaputt.
"Gemini" wird übrigens ganz zwillingstypisch in zwei Versionen erhältlich sein: einer blauen und einer roten, erstere enthält "Lili Marleen" in deutscher, letztere in englischer Sprache.
Fazit: ATROCITY haben ihrem Ruf als experimentierfreudige Metal-Band mal wieder alle Ehre gemacht. Reinhören lohnt sich.
Anspieltips: Taste Of Sin, Tanz Der Teufel, Sound Of Silence
- Redakteur:
- Kathy Schütte