ATROCITY - Okkult III
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2023
Mehr über Atrocity
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Massacre Recods
- Release:
- 20.01.2023
- Desecration Of God
- Fire Ignites
- Born To Kill
- Bleeding For Blasphemy
- Priest Of Plague
- Malicious Sukkubus
- Lycanthropia
- Faces From Beyond
- Cypka
- Teufelsmarch
Starker Abschluss der "Okkult"-Trilogie!
Gute zehn Jahre nach dem Beginn der "Okkult"-Trilogie im Jahr 2013 bringen die deutschen Death-Metal-Urgesteine ATROCITY in diesem Jahr ihre Reise in die finstersten Ecken der Menschheitsgeschichte zu einem würdigen Ende. Wieder einmal aufgenommen und veredelt von Bandkopf und Mastermind Alexander Krull in seinem Mastersound Studio, präsentiert der Silberling insgesamt zehn frische Kompositionen und hat mit Robse Dahn (Ex-EQUILIBIRUM), Zoë Marie Federoff (CRADLE OF FILTH) und Elina Siirala (LEAVES EYES) sogar eine paar interessante und namhafte Gesangsgäste in petto.
Musikalisch ist im Vergleich zum direkten Vorgänger "Okkult II" nicht viel passiert und so wird auch anno 2023 vom Fünfer wieder teilweise rasanter, teilweise martialisch groovender Death Metal geboten. Solltet ihr also eure Nackenmuskulatur einmal wieder einem ordentlichen Training unterziehen wollen, dann sind Brecher wie 'Fire Ignites' oder 'Born To Kill' hervorragend hierfür geeignet. Ganz besonders gefällt mir dabei in diesen härteren Momenten die Gitarrenarbeit von Micki Richter und Luc Gebhardt, die wirklich zahlreiche tolle Riffs im Gepäck haben und sich im technisch anspruchsvollen 'Priests Of Plague' sogar hörbar von DEATH-Legende Chuck Schuldiner verneigen, was uns im heimischen Wohnzimmer eine herrliche Todesstahl-Abrissbirne beschert.
Trotzdem sind es nicht diese vorhersehbaren und für die Band typischen Songs, die mich wirklich begeistern können. Nein, wirklich interessant wird es auf "Okkult III" immer dann, wenn das Orchester mit ins Spiel kommt. Dann erhält das wuchtige metallische Fundament nämlich eine herrlich epische Note, wodurch Nummern wie 'Desecration Of God' oder 'Bleeding For Blasphemy' zu ganz besonderen Highlights werden. Ebenso ungewohnt und dadurch hervorragend ist 'Malicious Sukkubus', dem Zoë Marie Federoff und Elina Siirala mit ihren Beiträgen eine ganze eigene Note verpassen und der in meinen Ohren mit seiner Epik sogar ein paar BEHEMOTH-Vibes versprüht. Ebenso geht 'Faces From Beyond' als eines meiner persönlichen Highlights über die Ziellinie, was vor allem an der sehr melodischen Gitarrenarbeit und einem finsteren und kalten Black-Metal-Einschlag liegt, der mir besonders gut gefällt. Übrigens gibt es in der Deluxe-Version alle zehn Tracks auch noch als instrumentale Version zu hören, was zumindest für Fans ein nettes Gimmick sein dürfte, für mich aber keinen zwingenden Kaufanreiz schafft.
Es sind so eher die klassischen Todesstahl-Beiträge auf "Okkult III", die ich im Nachhinein als leichte Durchhänger empfinde, denn gegen die wunderbare Epik der mit Orchester versehenen Tracks kommen diese in meinen Ohren nicht so recht an. Doch auch wenn ich mir mehr solcher Experimente gewünscht hätte, stehen unter dem Strich für den Silberling, der einen feinen Startschuss für das Death-Metal-Jahr 2023 liefert, verdiente 8 Punkte zu Buche.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs