AUDREY HORNE - Devil's Bell
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2022
Mehr über Audrey Horne
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records (Universal)
- Release:
- 22.04.2022
- Ashes To Ashes
- Animal
- Break Out
- Return To Grave Valley
- Danse Macabre
- Devil's Bell
- All Is Lost
- Toxic Twins
- From Darkness
Diese Gitarren!
Es ist wirklich unglaublich, wie die Zeit verfliegt. Es ist schon gute 15 Jahre her, dass ich das erste Mal "Le Fol" von AUDREY HORNE auflegte und die Norweger sich den Weg geradewegs in Herz und Hirn des Hörers suchten. Seit dem haben sich die Sympathen natürlich entwickelt. Das Debüt "No Hay Banda", "Le Fol" und auch das folgende selbst betitelte Werk verbanden die Melancholie des Grunge mit Classic Rock und Toschies Vocals. In der Folge wurde der Fokus mehr und mehr auf den Classic Rock gelegt, der mit "Youngblood" die Führung übernahm. Neben den fabelhaften Vocals von Toschie waren es schon immer die Zwillingsgitarren von Arve Isdal und Thomas Tofthagen, die den Songs ihre besondere Note verliehen und auf den schweißtreibenden Liveshows echte Hingucker waren.
Auf diese besondere Qualität wird auf diesem mittlerweile siebten Studioalbum "Devil's Bell" noch mehr der Fokus gerichtet. Schon das eröffnende 'Ashes To Ashes' überlässt Isdal/Tofthagen für die ersten beiden Minuten die Bühne, bevor Toschie auch zu Wort kommt. Das dürfte in Zukunft bei den Gigs schon für ein herrliches Brodeln von der ersten Sekunde an sorgen. Super Nummer.
In der Folge werden dann keine Gefangenen gemacht. Die Songs wirken alle total stimmig, sind perfekt austariert zwischen treibenden Rockern wie 'Animal' oder 'Toxic Twins' und eher im Midtempo agierenden Nummern wie 'All Is Lost' oder 'Breakout'. Letztere zeigt auch mit einem etwas überraschenden, sphärischen Break im Mittelteil, dass man seine melancholischen Anfangstage nicht ganz vergessen hat. Auch hier ist es wieder die Gitarrenarbeit von Isdal/Tofthagen, die absolut zu glänzen vermag. Noch mehr ist das aber beim großartigen Instrumental 'Return To Grave Valley' der Fall, das so mitreißend ist, dass zumindest mir lange gar nicht aufgefallen ist, dass es ein Instrumental ist.
Die großartigen Singles 'Danse Macabre' und 'Devil's Bell' habt ihr ja sicherlich schon gehört und repräsentieren das neue Werk auf fantastische Weise. Hier spielt das Quintett all seine Trümpfe aus: die herausragende Gitarrenarbeit, tolle Melodien und Gesangslinien, starke Rhythmusarbeit, eingägige Refrains. Absolute Hits.
Ich bin noch nicht ganz sicher, wo ich "Devil's Bell" im AUDREY HORNE-Kosmos einordne. Wahrscheinlich bleibt das unbetitelte Album aus 2011 auf ewig mein Favorit, aber dahinter streiten sich "Youngblood", "Blackout" und nun "Devil's Bell" auf Augen- und Ohrenhöhe um die Silbermedaille. Das tolle Cover und die erstklassige Produktion geben derzeit den Ausschlag zu Gunsten von "Devil's Bell". Ein Rang auf den vorderen Plätzen des Jahrespolls ist sicher.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk