AUGURY - Fragmentary Evidence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2009
Mehr über Augury
- Genre:
- Avantgarde/Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 17.07.2009
- Aetheral
- Simian Cattle
- Orphans Of Living
- Jupiter To Ignite
- Sovereigns Unknown
- Skyless
- Faith Pupett
Abgefahren, finster, vertrackt - hier kommt die düstere Antwort auf den brutalen MESHUGGAH-Sound!
Die wildesten, innovativsten und außergewöhnlichsten Bands kommen letzteen Endes immer wieder aus Kanada - insbesondere im extremen Bereich! STRAPPING YOUND LAD und Mastermind Devin Townsend haben den Weg geebnet, Sickos wie die Jungs von CRYPTOPSY sind im Todesblei-Sektor nachgezogen, und dank Bands wie AUGURY ist auch dafür gesorgt, dass die Zukunft der nordamerikanischen Szene mit sehr individuellen Brutalo-Sounds gespickt wird, ohne dabei das chaotische Konstrukt der Vorgänger mit rezitierungen zu beehren.
"Fragmentary Evidence" ist für AUGURY gleichzeitig auch ein großer Schritt nach vorne, nicht nur wegen des prestigereichen Nuclear-Blast-Deals. Im Vergleich zur letzten, mittlerweile bereits fünf Jahre alten Scheibe "Concealed" haben die Kanadier es deutlich besser hinbekommen, auf den Punkt zu komponieren und die enorme Detailfülle beim Songwriting kompakter zu halten. Häufige Breaks und vertrackte Wechsel gehören natürlich weiterhin zum Programm, jedoch ist der rote Faden heuer leichter nachzuzeichnen, selbst in progressiven Brocken wie 'Orphans Of Living'. Dabei waschen AUGURY ihrem Publikum zunächst mal ordentlich den Kopf: 'Atheral' steuert orkangleich aus den Boxen und bläst zum Einstieg zur rasanten Attacke, zwar durchsetzt von geschickten Rhythmuswechseln, aber dennoch brutal und temporeich auf die zwölf. 'Simian Cattle' deutet im Anschluss dann an. wie facettenreich AUGURY ihr neues Album gestaltet haben, und wie viele kleine Details es zu entdecken gibt, während im Vordergrund Gebrüll und Abrissbirne ein fettes Gelage feiern.
Auffällig ist in der weiteren Betrachtung die dezente Nähe zu den düster-Proggies von OPETH, selbst wenn die Nordamerikaner insgesamt ein soundtechnisch völlig anderes Metier bedienen. Aber im Hinblick auf die Atmosphäre von Songs wie 'Skyless' und 'Oversee Rebirth' nähert man sich, vielleicht auch unbewusst, der Akerfeldt-Truppe, und das kaum weniger brilliant als in den deftigen Geschossen zu Beginn.
Letzten Endes kist aber nur ein Vergleich wirklich sinnvoll, und das ist derjenige zu MESHUGGAH. AUGURY haben den größten Einfluss ganz klar von den schwedischen Superstars bezogen, beweisen sich auf "Fragmentary Evidence" aber auch ganz klar als nahezu gleichwertiger Konkurrent. Was die Jungs aus Kanada jedoch noch mehr auszeichnet: Sie schauen weiter über den Tellerrand als ihre Kollegen und gehen auch in den Death/Black-Metal-Bereich hinein. Freunde ganz extremer Kost sollten daher definitiv mal ein Ohr riskieren, denn AUGURY füllen das Trademark innovative kanadische Musik mit einem richtig starken Beitrag und musikalischer wie technischer Eleganz!
Anspieltipps: Simian Cattle, Jupiter To Ignite, Skyless
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes