AURA NOIR - Aura Noire
Mehr über Aura Noir
- Genre:
- Black / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Indie Recordings / Plastic Head
- Release:
- 27.04.2018
- Dark Lung of the Storm
- Grave Dweller
- Hell's Lost Chambers
- The Obscuration
- Demoniac Flow
- Shades Ablaze
- Mordant Wind
- Cold Bone Grasp
- Outro
Nicht allzu schwarzer Black-Thrash.
Endlich mal darf ich mich mit den Norwegern von AURA NOIR beschäftigen. Mit "Aura Noire" haben sie einen wenig kreativen Titel für ihr sechstes Album gewählt; für mich ist es der Erstkontakt mit einer Band, die mir immer als prägende Kraft im Black-Thrash-Bereich genannt wurde. Geboten wird sehr melodischer, teils richtiger traditioneller Thrash Metal mit leichten schwarzmetallischen Anleihen.
Der Gesang von Apollyon (den ich bisher nur als Bassisten der letzten IMMORTAL-Scheibe kannte) erinnert eher an radikalere US-Vertreter in den Achtzigern, vom Härtegrade denke ich an Truppen wie DEMOLITION HAMMER. Das Riffing ist deutlich melodischer und geht in eine KREATOR-/EXODUS-Richtung. Und das ist eine gute Richtung. Apollyon teilt sich die Gitarren mit Aggressor, der früher auch das Schlagzeug bediente und in dieser Funktion in den ersten Tagen von ULVER und SATYRICON bei später großen Bands tätig sein durfte. Aber der Mainmann an den Gitarren ist natürlich Blasphemer, der auch das grandiose TWILIGHT OF THE GODS-Album eingespielt hat, aber natürlich vor allem für seine drei MAYHEM-Alben bekannt ist.
Der Bass, meist von Aggressor verantwortet, ist im Mix bisher nicht so wahrzunehmen.
Die Songs sind kompakt, zünden schnell und können mich schon nach wenigen Umdrehungen mitreißen. Das Songwriting ist definitiv gelungen, die Riffs sind stimmig und lebendig, aber nie so aggressiv wie ich das bei einer solchen Truppe erwartet hätte. Den Black-Anteil suche ich bisher mit der Lupe. Ich finde, dass der nicht allzu schwarze Sound der Band gut zu Gesicht steht und merke, dass mich das Album sehr anspricht. Das ist eine angenehm rauhe und gleichzeitig sehr melodische Form des Thrash, die zudem positiv altmodisch, aber nie angestaubt klingt.
Wer auf der Suche nach fettem Black-Thrash ist sollte lieber zu DESASTER, DESTRÖYER 666 oder ähnlichen Konsorten greifen. Wer guten Thrash hören will und nicht unbedingt zu viel schwarze Anleihen benötigt kann hier dagegen wenig falsch machen. Einen Überflieger schnappt man sich hier aber wohl eher auch nicht.
Anspieltipps: Hells Lost Chamber, The Obscuration
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer