AURA NOIR - Hades Rise
Mehr über Aura Noir
- Genre:
- Early Black Metal/Thrash Metal
- Label:
- Peaceville Records/SPV
- Release:
- 29.08.2008
- Hades Rise
- Gaping Grave Awaits
- Unleash The Demon
- Pestilent Streams
- Schitzoid Paranoid
- Death Mask
- Shadows Of Death
- Iron Night/Torment Storm
- South American Death
- The Stalker
Eine hundertprozentige Retro-Scheibe haben vor kurzem zwei Norweger mit den Künstlernamen Apollyon und Aggressor, die bereits seit 1993 unter dem Namen AURA NOIR werkeln, mit "Hades Rise" eingetütet.
VENOM, HELLHAMMER und einige Thrash-Bands wie beispielsweise die Kanadier SACRIFICE scheinen es dem norwegischen Duo besonders angetan zu haben. Unterstützt durch eine relativ klare, aber klangmäßig fast schon typische Achtziger-Produktion schrammeln AURA NOIR primitive Riffs herunter, zu denen beide Bandmitglieder kehlig vorgetragene Texte in das Mikro shouten. Als bekennendem VENOM- und HELLHAMMER-Fan müsste mir dieses Album im Prinzip recht sauber reinlaufen. Das tut sie aber nicht; jedenfalls nicht ohne Abstriche. Wieso? Nun ja, "Hades Rise" atmet zwar die Luft der Achtziger, aber die Stücke auf dieser Scheibe bieten kompositorisch nichts, was die musikalischen Vorbilder nicht in den meisten Fällen vor zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren wesentlich besser eingetrümmert haben.
Zwei oder meinetwegen drei Stücke lang klingt das, was Apollyon (der übrigens noch den Bass bei IMMORTAL spielt) und Aggressor hier auf CD gebannt haben, ganz possierlich. Doch dann macht sich ob der mangelnden Inspiriertheit etlicher Stücke zunehmend Langeweile bei meiner Wenigkeit breit. Positive Akzente vermögen lediglich das im letzten Drittel mit einem ruppigen Uptempo-Part ausgestattete 'Gaping Graves Await' sowie 'Iron Night/Torment Storm' und 'Death Mask' zu setzen. Auf den beiden letztgenannten Titel zeigen sich AURA NOIR etwas thrashiger gefärbt und insbesondere die Gitarrenarbeit erinnert hier an die Frühwerke der unterschätzen Thrasher SACRIFICE aus dem Land des Ahornblattes. 'South American Death' rattert gleichermaßen ordentlich durch die Gegend. Zu erwähnen sind die Gast-Performances des ex-MAYHEM-Gitarristen Blasphemer, der zu 'Iron Night/Torment Storm', 'Death Mask' und 'Unleash The Demon' Gitarrensoli spendierte.
Der Rest der Stücke liefert tendenziell solide Hausmannskost, der es allerdings in aller Regel an der nötigen Würze fehlt. Insofern ist "Hades Rise" aus meiner Sicht eine eher zwiespältige Angelegenheit. Fans von prähistorischem Black/Thrash Metal und Aficionados der erwähnten Bands können nichtsdestotrotz ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: Gaping Graves Await, Death Mask, Iron Night/Torment Storm
- Redakteur:
- Martin Loga