AVATARIA - Apocalyptic (EP)
Mehr über Avataria
- Genre:
- Dark Thrash Metal
- Label:
- 7hard
- Release:
- 02.10.2020
- Joker
- No Respect
- The Ripper
- Twilight
- Under The Black Sun
Es wird Herbst!
Die Jungs von AVATARIA sind nicht nur unheimlich nette Zeitgenossen und talentierte Musiker, sondern schafften es bisher auch mit jeder Veröffentlichung – und das sind immerhin drei Studioalben – sich ein wenig zu steigern und dem Dark Thrash Metal ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Richtig, auch das bis dato letzte Scheibchen "The Last Falling" drehte auch noch Wochen später fleißig seine Runden und versüßte mir den Herbst des vergangenen Jahres mit düsteren, hochatmosphärischen und teils knüppelharten Song-Wüterichen. Man könnte meinen, dass sich stilistisch in den vergangenen zwölf Monaten bei den Hauptstädtern nicht viel getan hat, sodass das vorliegende EP-Häppchen "Apocalyptic" gut mit "The Last Falling" zu vergleichen sei.
Doch passend zur Jahreszeit - und das steht den fünf Songs außerordentlich gut - setzen Tommy Avadark und seine Mitstreiter ihren Fokus etwas mehr auf Schwere, Finsternis, Atmosphäre und Bedrohlichkeit. Das beginnende 'Joker' zeigt zwar, dass man bei AVATARIA in der kurzen Zeit nichts an Gewalt und Raserei vergessen hat, doch die düstere Aura übernimmt eben jetzt häufiger als gewohnt die Kontrolle über diese EP. Am deutlichsten wird das beim folgenden 'No Respect' sowie dem Rausschmeißer 'Under The Black Sun', zwei unheimlich bockstarke Songs, für die sich andere Bands die Finger brechen würden. Toll, mit welcher Atmosphäre hier die Berliner werkeln.
Doch auch die anderen beiden Songs verdienen vollste Beachtung, denn speziell 'Twilight' geht mir auch nach Tagen nicht mehr aus dem Schädel. Bei 'The Ripper' handelt es sich um kein JUDAS PRIEST-Cover, sondern ein Remake des 2016er Songs, dem dank des Pianoeinsatzes nun noch mehr Tiefe und – bitte verzeiht mir den Ausdruck – Geilheit verschafft wurde. Ich fand die damalige Version schon überaus gelungen, doch die neueste gewinnt das Rennen doch klarer als zunächst gedacht. Leider finden EPs in der Regel eher wenig Beachtung im Gesamtkontext einer Diskographie, was jedoch nicht heißen darf, dass solche Outputs unter den Teppich gekehrt werden dürfen. Und dies wäre auch im Fall dieser äußerst gelungenen "Apocalyptic"-EP ein sehr großer Fehler!
- Redakteur:
- Marcel Rapp