AVATARIUM - Avatarium
Mehr über Avatarium
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 01.11.2013
- Moonhorse
- Pandoras Egg
- Avatarium
- Boneflower
- Bird Of Prey
- Tides Of Telepathy
- Lady In The Lamp
Hippie-Doom?!
Ein Schelm, wer dabei Böses denkt: In Schweden grassiert nach wie vor die Retrowelle und CANDLEMASS existiert nur noch als Live-Kapelle. Leif Edling hat eine neue Band mit starken 60s/70s-Vibes am Start, möchte aber nicht mit Bands wie YEAR OF THE GOAT oder BLUES PILLS im gleichen Satz genannt werden. Soll jeder Hörer selbst beurteilen, wie man das zu finden hat.
Dabei ist AVATARIUM die "perfekte Mischung" aus traditionellem Doom und eben jenen Klängen, die vor allem aus Schweden inflationär zu uns herüber schwappen. Weiblicher Gesang, liebliche Folk-Anleihen und Early-SABBATH-Anflüge haben im Sound der neu gegründeten Band ebenso ihren Platz wie Doom-Metal-Riffs, Stampf-Rhythmus und Tristesse. Wer bei 'Pandoras Egg' ab Minute 1 nicht an CANDLEMASS ("Epicus…") denken muss, dem kann ich auch nicht helfen. Den großen Unterschied zu Leif Edlings bisherigen Pfaden macht Sängerin Jennie-Ann Smith, die mit "Avatarium" tatsächlich ihr allererstes Album überhaupt eingesungen hat. Der Rest der Mannschaft in Form von Marcus Jidell (Gitarre), Lars Sköld (Drums) und Carl Westholm (Keyboard) ist da schon eher bekannt.
In dieser Besetzung und mit so großen Ideen, wie wir sie von AVATARIUM zu hören bekommen, kann einfach wenig schiefgehen. Trotz der eingangs erwähnten Gemeinsamkeiten mit anderen zeitgenössischen Skandinaviern klingt diese Scheibe hier verdammt frisch, bei allem Schwermut trotzdem befreit und insgesamt einfach bockstark! Als hätte der gute Leif Edling seine gesamte Kreativität aufgespart, um uns mit sieben bezaubernden Nummern den Winter zu versüßen. Auch wenn einige Zutaten dieses Rezeptes schon öfter so zusammengestellt wurden, ist "Avatarium" ein besonders appetitlicher Doom-Happen geworden, der wirklich aus dem Einheitsbrei der Veröffentlichungen herauszuragen vermag. Das muss man einfach toll finden. Punkt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher