AVATARIUM - The Girl With The Raven Mask
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2015
Mehr über Avatarium
- Genre:
- Doom Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 23.10.2015
- Girl With The Raven Mask
- The January Sea
- Pearls And Coffins
- Hypnotized
- Ghostlight
- Run Killer Run
- Iron Mule
- The Master Thief
Bewährtes Rezept lecker nachgekocht.
Im ordentlichen Zwei-Jahres-Takt ist auch AVATARIUM mit einem neuen Album am Start, das den doomigen Herbst noch einmal auf Temperaturen bringen soll. Wer das selbstbetitelte Debüt nicht im Regal stehen und die Band auch noch nicht live gesehen hat: Es gibt eine beschwingte Kreuzung aus Doom, Retro-Anleihen und Goldkehlchen-Magie auf die Lauscher. Verantwortlich für Songwriting und Texte sind nach wie vor Leif Edling (CANDLEMASS) und Marcus Jidell (EVERGREY), Besetzungswechsel gibt es im Studio nicht zu verkünden.
Bei "Avatarium" hatte mich die atemberaubende Lockerheit sofort mitgerissen, mit der die Band scheinbar spielend leicht schwere Doom-Riffs durch den Classic-Rock-Wolf gedreht hat. "The Girl With Raven Mask" macht genau da weiter und ballert mit dem gleichnamigen Opener gleich den stärksten Song des Albums und den zweitbesten Song der Band (nach 'All I Want' von eben jener EP) überhaupt raus . Jede Truppe, die eine kleine Kostprobe energetischen Songwritings mit einer abartigen großen Catchyness sucht, sollte sich diese Nummer unters Kopfkissen legen. Bestens auf den "Rest" eingestimmt, spielen die meisten anderen Songs ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. 'Hypnotized' ist gleichsam simpel und genial orchestriert, 'The January Sea' der Inbegriff des AVATARIUM-Sounds und 'Pearls And Coffins' die Blaupause einer packenden Ballade mit Outlaw-Vibes.
Trotzdem hinkt "The Girl With The Raven Mask" dem Debüt insgesamt einen kleinen Tacken hinterher. Die Gründe dafür liegen zum einen in der etwas schwächeren zweite Albumhälfte, wo Songs wie 'Run Killer Run' oder 'Iron Mule' zwar hübsch klingen, aber in meinen Ohren lediglich die bisher gezeigten starken Momente reproduzieren. Zum anderen gefiel mir die Dynamik von "Avatarium" auf Dauer etwas besser. Hier wird natürlich niemand unglücklich beim Hören, so richtig Bock hat man aber irgendwie nur auf eine Handvoll Songs.
Nichtsdestotrotz wird "The Girl With The Raven Mask" keinen Liebhaber des Debüts enttäuschen, neue Hörerschaften wird es aber auch nicht geben. Bewährte Qualität, alles beim alten eben.
Anspieltipps: The Girl With The Raven Mask, The January Sea, Pearls And Coffins
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher