AVERSIONS CROWN - Xenocide
Mehr über Aversions Crown
- Genre:
- Modern Metal / Deathcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 20.01.2017
- Void
- Prismatic Abyss
- The Soulless Acolyte
- Hybridization
- Erebus
- Ophiophagy
- The Oracles Of Existence
- Cynical Entity
- Stillborn Existence
- Cycles Of Haruspex
- Misery
- Odium
Die brutale Alien-Show!
Musikalisch sind die Australier von AVERSIONS CROWN auch auf ihrer zweiten Scheibe in anderen Welten unterwegs. Die Alien-Thematik zieht sich wie ein roter Faden durch den musikalischen Output von "Xenocide", wird dabei aber von wesentlich heftigeren Riff-Attacken geprägt als die lyrisch ähnlich gelagerten Momentaufnahmen aus der Peter Tägtgren-Diskografie. Doch ist das neue Album deshalb weniger spannend? Nein, im Gegenteil: Die kontrastreiche Darstellung musikalischer Extreme macht erst den Reiz der zwölf frischen Stücke aus.
Dabei deutet zunächst alles darauf hin, dass AVERSIONS CROWN sich darauf beschränkt, brutale Deathcore-Fragmente mit gelegentlichen Tempoforcierungen zu modellieren und am Ende nur auf die extremen Effekte abzuzielen. Die ersten beiden Tracks sind noch relativ konventionell gestaltet und geben nichts von jener außerordentlichen Dynamik preis, die "Xenocide" später noch prägen soll. Doch sobald die Maschinerie einmal in Schwung kommt, entwickelt sich die Platte zu einem reichhaltigen Fundus variablen und zugleich brutalen Expressionismus'. Nummern wie 'Hybridization' und 'Ophiophagy' bewegen sich im breit gefächerten Kosmos zeitgemäßer, aggressiver Ausdrucksformen irgendwo zwischen Industrial-Mechanik, schwarzmetallischer Boshaftigkeit und episch ausgearbeitetem Death(-Metal)core und setzen genau dort Akzente, wo seinerzeit die Landsmänner von ALCHEMIST schon experimentierten. Doch es kommt noch dicker und vor allem heftiger, gerade dann wenn AVERSIONS CROWN mal etwas mehr auf die Tube drückt und sich in Songs wie 'The Oracle Of Existence' und 'Misery' endgültig kompositorisch radikalisiert. Die Symbiose aus massiven Grooves und forschem Core-Geballer setzt den inhaltlichen Aversion gegen alles Konventionelle im wahrsten Sinne des Wortes die Krone auf und packt den Bandnamen symbolisch in die musikalische Attitüde.
Und gerade deshalb ist man regelrecht geschockt, welche Entwicklung dieses hypermodern inszenierte Werk später nimmt, besonders vor dem Hintergrund des stotternden Beginns von "Xenocide". Doch sobald sich diese Eindrücke gesetzt haben und man sich intensiver mit dem Material vertraut gemacht hat, wird genau dieses Schockmomentum in absolute Euphorie umgewandelt, deren ansteckende Natur dieses Album zum ersten richtig fetten Brocken des neuen Kalenderjahrs verwandelt. Würde FEAR FACTORY in Bestform auf Metalcore machen, wäre das wohl der Soundtrack zur reformierten Apokalypse!
Anspieltipps: Ophiophagy, Odium, Hybridization
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes