AXEBLADE - Axeblade
Mehr über Axeblade
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Witches Brew
- Release:
- 25.04.2025
- Intro
- Hellraiser
- Screaming Demons In Your Head
- Ready For War
- Time Can't Wait
- The Healer
- Necromantic
- Nigredo
- Axeblade
Gute, aber nicht restlos packende Zeitreise in die Heavy-Metal-Achtziger.
Ein Blick auf das mit zwei Äxten geschmückte und sehr altmodische Logo der Italiener AXEBLADE genügt, um zu wissen, dass der musikalische Hase auf dem selbstbetitelten Erstwerk mit Sicherheit nicht in Richtung Zukunft laufen wird, sondern eine Zeitreise in die glorreichen Achtziger unternimmt. Gegründet wurde die Band dabei erst im Jahr 2021, doch die Besetzung, die aus Paolo Pontiggia am Bass, Wallace am Schlagzeug, Gitarrist Il Meggi und Sängerin Paola Goitre besteht, hat schon in diversen Bands der italienischen Szene ihre Erfahrungen gesammelt. Von "Axeblade" darf man also durchaus solides Handwerk erwarten.
Das eröffnende 'Intro' lässt uns auf eine Bestätigung dieser Vermutung aber erst einmal noch warten, denn außer ein paar Sprachfetzen und einer cleanen Gitarre ist die Overtüre doch eher unscheinbar. Dafür rockt das folgende 'Hellraiser' umso vertrauter aus den Boxen und wühlt gleich einmal ganz tief in der gesamten Auslage der New Wave of British Heavy Metal. Da steht dann gerade bei den Gitarren schon einmal IRON MAIDEN-Pate, während andere Passagen durchaus in Richtung DIAMOND HEAD oder SAXON schielen. Kombiniert wird das Ganze mit einer durchaus charakterstarken Gesangsleistung, die von einem eher dunklen Register bis hin zu den typischen Höhen eines Rob Halford alles abdeckt, was man im traditionellen Heavy Metal im Angebot haben muss. Ja, nicht jeder Ton sitzt komplett und auch insgesamt werde ich das Gefühl nicht los, dass der dumpfe Gesamtsound dem Album keinen Gefallen tut, doch eine richtig starke Hookline holt zumindest beim ersten regulären Track der Scheibe die Kohlen aus dem Feuer und macht AXEBLADE zwar nicht zu einer Band, die sich sofort in mein Herz spielt, mit vertrauten Tönen aber auch schnell ein wohlwollendes Nicken einstreicht.
Auch in der Folge gibt es abseits des fehlenden musikalischen Überraschungsmoments eigentlich wenig zu meckern, während sich die vier Italiener munter durch ihre neun Songs kämpfen. Mal schielt man dabei in flottere und fast schon trashige Gefilde ('Screaming Demons In Your Head'), mal darf ein Song wie 'Time Can't Wait' eher im Mid-Tempo verharren und gerade bei den Gitarren ein paar hymnischere Momente ausspielen. Die Trademarks des Heavy Metals werden dabei immer solide und mit handwerklichem Geschick abgehakt, sodass am Ende abeits des starken Openers 'Hellraiser' eigentlich nur der Mangel an ganz großen Refrains und Hooklines verhindert, dass sich AXEBLADE im oberen Mittelfeld des Retro-Metal-Sektors platzieren kann. Gerade wenn Paola in den tieferen Passagen hörbar an ihren stimmlichen Grenzen operiert und fast in eine Art Sprechgesang verfällt, überzeugt mich der Vortrag nicht wirklich, was sich beispielsweise in 'Ready For War' ganz gut nachhören lässt. Da ist sie gerade im höheren Register deutlich überzeugender unterwegs, wobei dieser Gesangsstil auch insgesamt etwas besser ins musikalische Gesamtbild passt.
Alles in allem ist "Axeblade" also keine musikalische Offenbarung, aber ein grundsolider Trip in die Vergangenheit des Heavy Metals, der erahnen lässt, dass in der Band aus Italien durchaus Potential schlummert. Findet der Vierer heraus, wie er seine Stärken besser in Szene setzen kann und zaubert zusätzlich noch ein paar mehr zwingende Refrains aus dem Ärmel, dann könnten hier in Zukunft auch deutlich höhere Punkteregionen offenstehen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs