AXEHAMMER - Marching On
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2012
Mehr über Axehammer
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pure Steel (H'Art)
- Release:
- 28.09.2012
- Walk Into The Fire
- The Dragons Fly
- Swing The Steel
- Midnight Train
- Fire Away
- Demon Killer
- Cemetary
- Flesh Machine
Kraftvoll-zeitloser US-Metal-Knüller nach langen Jahren des Wartens mit starkem neuen Sänger.
Das Schicksal meinte es mit den US-Metallern AXEHAMMER in den letzten Jahren wahrlich als andere als gut. Nach dem Erscheinen ihres sehr starken Comebacks "Windrider" - einer der besten Scheiben des Jahres 2006 - und einem schönen Auftritt beim Keep It True-Festival im selben Jahr war die Band von massiven Rückschlägen heimgesucht worden. Erst musste Original-Sänger Bill Ramp aus gesundheitlichen Gründen bei AXEHAMMER aussteigen, dann erschütterten Line-up Wechsel und schließlich der Tod eines Mitglieds (Bassist Eric Hijort verstarb im September 2010) die Band. Auch die Label-Suche zur Veröffentlichung des bereits Ende 2010 fertiggestellten Werkes zog sich überaus lange hin, bis AXEHAMMER schließlich in Pure Steel Records eine verlässliche Plattenfirma fanden.
Das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen trägt den Namen "Marching On"; ein Titel, der vor dem Hintergrund der Entstehungsgeschichte dieses Albums nochmals einen anderen Touch bekommt. Auf einer Länge von leider unter 40 Minuten bieten AXEHAMMER mit ihrem neuen Shouter Kleber Mandrake klassischen Stahl, der Kuttenträgern Freudentränen in die Augen treiben wird! Mit dem neuen Mann am Mikro hat man sich einen stimmlich charismatischen Könner geangelt, dessen teilweise an Bruce Dickinson erinnernde Stimme vortrefflich zum Traditions-Metal von AXEHAMMER passt.
Die bereits seit Ende 2007 aus dem Netz in Demo-Versionen bekannten Stücke 'Cemetary', 'Demon Killer' sowie 'Midnight Train' (!) sind in den hier präsentierten Endfassungen absolute Granate. Gerade das göttliche, unvergleichlich treibende 'Demon Killer' mit seiner äußerst eingängigen Melodieführung ist ein Knüller, den man sich locker drei oder vier Mal am Stück anhören kann, ohne dass man sich an dieser US-Metal-Perle satthören könnte. Für mich persönlich haben AXEHAMMER mit 'Demon Killer' und dem keineswegs minder wuchtigen 'Midnight Train' zwei der besten Stücke dieses Genres im Jahr 2012 abgeliefert, so viel steht fest!
Doch nicht nur diese drei Lieder, die an und für sich allein schon den Kauf dieser Scheibe rechtfertigen könnten, bieten kraftvollen Metal von zeitloser Schönheit. Das regelrecht galoppierende 'Fire Away' mit seinen hörbaren JUDAS PRIEST-Anklängen und einer beeindruckenden Darbietung von Kleber Mandrake, der hier tolle Screams durchs Mikro schickt, jagt einem Schauer den Rücken hinunter. An dieser Stelle soll auch einmal die sehr starke, klangtechnisch gut unterstrichene Bassarbeit von Neuzugang Patrick O'Brien erwähnt werden, der erheblichen Druck an der Viersaitigen erzeugt. Hört euch nur einmal die grandiose Uptempo-Nummer 'Swing Of Steel' an! Gitarrist Jerry Watt zieht hier wieder einmal alle Register seines Könnens und auch das Doublebass-Drumming des langjährig bei AXEHAMMER aktiven Joe Aghassi macht diesen an IRON MAIDEN erinnernden Track zu einem wahren Vergnügen.
An das musikalisch hohe Niveau des superben "Windrider"-Albums knüpfen AXEHAMMER qualitativ fast ohne Abstriche an. Gitarrist und Hauptsongwriter Jerry Watt, der stramm auf die 60 zugeht, hat sich ganz gewiss nicht auf das sogenannte Altenteil zurückgezogen, so viel steht fest. Während irgendwelche Pussy-Bands (ich nenne hier gewiss keine Namen) sich stolz, aber gänzlich unverdient das Qualitätssiegel "Power Metal" ans Revers heften, tragen AXEHAMMER dieses mehr als verdient und machen diesem Genre regelrecht Ehre.
Sound-Fetischisten mögen angesichts der vergleichsweise rauen Produktion der Scheibe von Bill Metoyer (u.a. OMEN, SLAYER uvm.) etwas die Nase rümpfen, doch ich persönlich finde den eher raubeinigen Klang von "Marching On" (der etwas schwächer als der von "Windrider" ist) durchaus charmant und treffend.
Lasst euch diese tolle Rückkehr der Kalifornier nicht entgehen! Kaufen!
Mehr zu dem Album:
Soundcheck 9/12
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin Loga