AYREON - The Source
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2017
Mehr über Ayreon
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Mascot (Rough Trade)
- Release:
- 28.04.2017
- The Day The World Breaks
- Sea Of Machines
- Everybody Dies
- Star Of Sirrah
- All That Was
- Run! Apocalypse! Run!
- Condemned To Live
- Aquatic Race
- The Dream Dissolves
- Deathcry Of A Race
- Into The Ocean
- Bay Of Dreams
- Planet Y Is Alive
- The Source Will Follow
- Journey To Forever
- The Human Compulsion
- March Of The Machines
Das Maß aller Rock-Opern.
Als Arjen Lucassen vor 22 Jahren erstmals ein Album unter dem Banner AYREON veröffentlichte, war der Titel nicht umsonst "The Final Experiment". Eine Wiederholung oder gar echten Erfolg hatte der sympathische Niederländer damals absolut nicht im Sinn.
Seitdem gab es sieben weitere Alben (wenn man die "Universal Migrator"-Teile einzeln zählt), darunter mit "Into The Electric Castle" und "The Human Equation" mindestens zwei Werke, die heute ziemlich widerspruchslos als Klassiker gelten dürfen und nun sind nach der erfolgreichen Theateraufführung von "The Human Equation" sogar echte Gigs geplant, die innerhalb weniger Stunden komplett ausverkauft waren und noch einmal unterstreichen haben, welch Fanpotenzial AYREON eigentlich hat.
"The Source" wird sicher dabei helfen, diesen Status zu untermauern. Ich muss ehrlich sagen, dass ich vom Vorgänger "The Theory Of Everything" etwas enttäuscht war. Mir war das Werk zu seicht, die dominanten Keyboards konnten mich nur selten fesseln und es mangelte so etwas an Abwechslung. "The Source" knüpft glücklicherweise wieder mehr an "01011001" an und ist wieder deutlich rockiger, stellenweise gar metallischer geworden.
Das zeigt sich auch in der Sängerwahl, die "The Source" veredelt. Neben bei AYREON bereits bekannten Stimmen wie die von James LaBrie, Simone Simons, Hansi Kürsch, Russell Allen, Floor Jansen und Mike Mills, ist die norwegische Prog-Riege mit Tommy Karevik (KAMELOT, SEVENTH WONDER), Nils K. Rue (PAGAN'S MIND) und Michael Eriksen (CIRCUS MAXIMUS) kräftig vorstellig geworden. Als Überraschungen dürfen Tommy Rogers (BETWEEN THE BURIED & ME) und Zaher Zorgati (MYRATH) gewertet werden. Und auch Tobias Sammet gibt sich erstmals die Ehre, auch wenn es sich anfühlt, als wäre er schon immer dabei gewesen.
Musikalisch gibt es durchaus das, was man von Arjen Lucassen erwarten darf, allerdings mit einer durchaus spürbaren Portion Humor, die Arjen vor allem Multitalent Mike Mills (testet seine Band TOEHIDER an!) zuschreibt. Wann immer Mike als "TH-1" (das Betriebssystem) an den Songs beteiligt ist, ist das ein echtes Hochlicht. Besonders glänzt dabei das flotte 'Run! Apocalypse! Run!'.
Auf die Songs selbst im einzelnen einzugehen, würde den Text jetzt etwas ausufern lassen, aber ich möchte versichern, dass es von federleichten Akustikpassagen mit grazil eingeflochtenen Flötentönen über den flotten Melodic-Metal-Kracher bis zum episischen Opus alle Facetten von AYREON zu hören gibt, die man als Fan so zu schätzen weiß.
So bleibt unterm Strich nur zu sagen, dass AYREON-Fans hier ganz unbedingt zuschlagen sollten, auch die, denen "The Theory Of Everything" etwas zu zahm war. In Sachen Rock-Opern bleibt AYREON das Maß aller Dinge.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk