BäD INFLUENCE - End7eit
Mehr über Bäd Influence
- Genre:
- Alternative Rock/Punk/Crossover
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 09.04.2022
- Seven Deadly Strings
- Dead Kennedy
- El Nombre De La Bestia
- Trouble
- Revelation 13
- Blut ist Leben
- Dein Vampyr
- Wolfs Moon
- Saint Prowley
- Verlust
- Sweet Nightmares
- Ghetto Love
- The End
Vampire gibt es nicht nur in Hollywood, sondern auch in Hämburg.
Es gibt Dinge, die lassen einen nicht wirklich los, und so kam ich bereits vor etwa zwanzig Jahren mit BAD INFLUENCE in Berührung. Die Band um Gitarristin Julia und Sänger Maik ist in Hamburg und Umgebung eine feste Instanz und gehört zur Hansestadt wie Matjesbrötchen und Köhlbrandbrücke. Besonders der Titel 'Verdammt' vom 2001er Album "Invisible Sun" hielt sich ziemlich lang in der heimischen Playlist.
Nun steht das siebte Album "End7eit" an, das erste seit nunmehr fünf Jahren. Aufgenommen wurde es im heimischen Studio von Julia Pruns, gemixt und gemastert hat es am Ende Jörg Uken, der ja absolut kein Unbekannter in der Szene ist. Wie immer kann man sich bei BÄD INFLUENCE auf eine Sache verlassen – nämlich, dass man sich auf fast nichts verlassen kann. Mit einer gelassenen Sturheit ziehen die Hamburger ihr Ding durch und scheren sich kaum um irgendwelche stilistischen Normen. Der Opener 'Seven Deadly Strings' streut bereits in alle möglichen Richtungen, von ruhigen Passagen über thrashige Einschübe bis hin zum Punk bietet die Nummer alles, was es woanders nicht mehr gibt. 'Dead Kennedy' ist dann schon wesentlich eingängiger und schielt in Richtung MOTÖRHEAD. 'Dein Vampyr' sprüht nur so vor Kitsch und Klischee, aber das mit den Fledermäusen gehört eben bei der Combo dazu. Die Mischung aus deutschen und englischen Songtexten ist nicht neu, aber hier eben auch seit jeher Programm. Vielleicht ist das tatsächlich eine der wenigen Sachen, auf die man sich bei der Band verlassen darf. Empfehlen kann ich auch noch Titel Nummer dreizehn 'The End'. Hier geht ein feiner Punk ab, der in der Mitte vom Death Metal angebissen wird.
Rau, deftig, unkonventionell sind Attribute, die man auch beim siebten Album anwenden kann. Das gilt für die dargebotenen Lieder ebenso wie für den dazu passenden Klang. BÄD INFLUENCE kann erneut zeigen, dass man auf keinen Zug aufspringen muss. Die Hamburger machen das, was ihnen an Kreativität geschenkt wird und versuchen gar nicht erst, angepasst und Mainstream zu sein. Dabei lässt man hier und dort auch mal ordentlich Federn, denn nicht ausnahmslos jeder Track saugt einem das Blut aus den Adern. Doch wer die Nase vom glattgebügelten Einheitsbrei voll hat, darf sich gern mal über den oft zitierten Tellerrand beugen und den Nordlichtern mit dem “Ä“ im Bandnamen Gehör schenken.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens